In den letzten Wochen ist der bundesweite Inzidenzwert in der laufenden Corona-Pandemie deutlich zurückgegangen. Bereits in einigen Tagen könnte der von der Politik angestrebte Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von 7 Tagen erreicht werden. Doch nun warnt Virologin Melanie Brinkmann vor einem Ende des Lockdowns knapp unter dem angestrebten Inzidenzwert. Was steckt hinter dieser Warnung?
Angesichts der aktuellen Entwicklung der Infektionszahlen in der seit einem Jahr andauernden Corona-Pandemie hat die bekannte Virologin Melanie Brinkmann (47) nun davor gewarnt, den aktuell bis zum 14. Februar andauernden Lockdown zu lockern. Nach Meinung der Medizinerin wären zu starke Lockerungen bei einem Inzidenzwert von knapp unter 50 “fatal”. “Die Zahlen würden sofort wieder steigen. So eine Mittelinzidenz bedeutet letztlich eine Art Dauer-Lockdown, aus dem man nur zwischendurch mal kurz auftauchen und nach Luft schnappen kann”, erklärte die angesehene Wissenschaftlerin vom Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung ihre Besorgnis gegenüber dem “Wir”.
Einer der wichtigsten Punkte, der der Virologin Sorgen macht, sei das geringe Tempo der Schutzimpfungen. Deshalb ist sich Brinkmann sicher, dass bis zum verstärkten Auftreten der Mutationen des Coronavirus in Deutschland niemals genug Leute geimpft werden könnten. Dieser Wettlauf sei aus der Sicht der Medizinerin bereits jetzt sicher verloren. “Alles andere entspringt Wunschdenken, genährt von falschen Versprechungen einiger Politiker. Der Impfstoff ist zwar da, die Produktion läuft, aber es wird dauern, bis alle ihn bekommen. Das Impfen wird uns erst aus der Pandemie befreien, wenn sie weltweit abflaut. Corona wird uns 2022 noch beschäftigen – wahrscheinlich darüber hinaus”, sagte Brinkmann die weitere Entwicklung in der Corona-Pandemie voraus.