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KCNA: Pjöngjang weist US-Soldaten nach Grenzübertritt von Süd- nach Nordkorea aus

Pjöngjang weist den im Juli aus Süd- nach Nordkorea übertretenen US-Soldaten Travis King staatlichen Medien zufolge aus. Das habe die zuständige Stelle nach Abschluss der Ermittlungen beschlossen, meldete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Mittwoch. Angaben dazu, wo oder wann King freigelassen werden könnte, wurden nicht gemacht.

Der US-Soldat sollte nach einer Schlägerei, einer Auseinandersetzung mit der Polizei und einem Gefängnisaufenthalt in Südkorea im Juli in die USA geflogen werden. King konnte jedoch aus dem Flughafen entwischen und sich einer Besichtigungstour an der Demilitarisierten Zone anschließen. Dort übertrat er am 18. Juli die Grenze von Süd- nach Nordkorea. An der Stelle wird die hoch gesicherte Grenze zwischen beiden Ländern nur durch eine niedrige Betonmauer markiert.

KCNA hatte im August gemeldet, King habe ein Geständnis abgelegt und zugegeben, "illegal" nach Nordkorea gekommen zu sein, um "der unmenschlichen Misshandlung und Rassendiskriminierung in der US-Armee" zu entgehen. Nordkorea-Fachleute sahen in der Wortwahl Hinweise auf eine Verhandlungstaktik.

Kings Grenzübertritt hatte sich inmitten sehr angespannter Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea ereignet. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte zu verstärkten Kriegsvorbereitungen und der Massenproduktion verschiedener Waffen und dem Ausbau seines Nukleararsenals aufgerufen. Die beiden koreanischen Staaten befinden sich technisch gesehen weiterhin im Kriegszustand. Der Konflikt zwischen 1950 und 1953 endete mit einem Waffenstillstand und nicht mit einem Friedensvertrag.

mhe/oer