Kawhi Leonard ist nach allem, was man hört, ein ruhiger Typ. In Interviews gibt er normalerweise nicht viele Informationen preis, er ist nicht in den sozialen Medien aktiv und sein Modebewusstsein ist nicht übertrieben.
Aber wow, seine Entscheidung für die Free Agency hat eine Menge Lärm verursacht.
Leonard unterschreibt bei den Los Angeles Clippers, und er bringt einen Freund mit. Leonard hat Paul George von Oklahoma City davon überzeugt, um einen Tausch zu bitten, damit er zu ihm nach Südkalifornien kommen kann.
Im Gegenzug erhalten die Thunder von den Clippers ungeschützte Picks für die Jahre 2022, 2024 und 2026. Die Clippers schicken außerdem zwei Picks, die sie über die Miami Heat besitzen, einen ungeschützten im Jahr 2021 und einen geschützten im Jahr 2023. Außerdem haben die Thunder das Recht, ihre Picks mit den Clippers in den Jahren 2023 und 2025 zu tauschen.
Damit die Gehälter stimmen, schicken die Clippers außerdem Shai Gilgeous-Alexander und Danilo Gallinari zu den Thunder.
George hat noch drei Jahre und rund 106,3 Millionen Dollar in seinem Vertrag. Leonard wird bei den Clippers einen Vierjahresvertrag über 142 Millionen Dollar unterschreiben.
Bei näherer Betrachtung wird Leonard allerdings eine Menge Geld an Steuern zahlen müssen. Laut dem Wirtschaftsprüfer Robert Raiola wird Leonard nach Abzug von Bundes-, Landes- und Lohnsteuern über vier Jahre etwa 67,2 Millionen Dollar mit nach Hause nehmen.
Bei fast 17 Millionen Dollar pro Jahr kann man nur schwerlich niesen. Aber das ist weit entfernt von den 35,5 Millionen Dollar pro Jahr, die sein Vertrag auf den ersten Blick wert zu sein scheint.
Hätte Leonard mehr verdienen können, wenn er in Toronto geblieben wäre? Der Einkommensteuersatz in Kalifornien liegt bei 13,3 Prozent und damit nur wenig höher als in Ontario (13,16 Prozent). Die kanadische Bundessteuer ist sogar höher als in den Vereinigten Staaten; Leonard würde 53,53 Prozent seines Gehalts an Bundes- und Landessteuern zahlen müssen.
Dann wiederum hätten die Raptors Leonard einen Fünfjahresvertrag über 190 Millionen Dollar anbieten können. Seine Ablösesumme wäre höher gewesen, auch wenn er dann mehr davon an Steuern verloren hätte.
Aber natürlich ging es hier nie um Geld. Leonard wollte nach Hause, nach Südkalifornien, zurückkehren. Er hat vor kurzem ein Haus in San Diego gekauft und wird nun anderthalb Stunden entfernt in Los Angeles spielen.
Auch wenn sein Aufenthalt in Toronto nur kurz war, wird Leonard für immer eine Legende der Raptors sein. Er führte die Franchise zu ihrer ersten Meisterschaft überhaupt und sorgte dabei für viele denkwürdige Momente.
Und jetzt hoffen die Clippers-Fans, dass Leonard eine beeindruckende Hollywood-Zugabe geplant hat.
