145150:

Kartoffeln und Co.: Die besten Tipps gegen Sonnenbrand

Schnelle Linderung

Der Sommer ist endlich in Deutschland angekommen. Viele Sonnenanbeter pilgern bereits an die Badeseen und Schwimmbäder, um an der perfekten Bräune zu arbeiten. Doch einmal zu lange ungeschützt in der Sonne gelegen, ist ein schmerzhafter Sonnenbrand häufig die Folge. Was man gegen die geröteten Stellen tun kann und welche Hausmittel wirklich helfen, erklärt Dermatologe Dr. Daniel Wilder im Gespräch mit der Nachrichtenagentur spot on news.

Was ist das richtige Verhalten bei einem Sonnenbrand?

Dr. Daniel Wilder: Als erstes, raus aus der Sonne. Danach die betroffene Stelle kühlen und mit Feuchtigkeitslotionen und Aloe-Vera-Gel einschmieren. Außerdem viel trinken, circa zwei bis drei Liter und gegebenenfalls eine rezeptfreie, entzündungshemmende Kortisonsalbe auftragen. Bei starken Schmerzen empfiehlt es sich, ein entzündungshemmendes Medikament wie Aspirin oder Ibuprofen einzunehmen. Wenn sich Blasen bilden oder Kreislaufbeschwerden auftreten, umgehend einen Arzt aufsuchen. Bei Kleinkindern oder Babys sollte bei einem Sonnenbrand immer ein Arzt aufgesucht werden.

Mit welchen Hausmitteln lässt sich Sonnenbrand effektiv behandeln?

Dr. Wilder: Quark- oder Joghurtwickel in Baumwoll- oder Leintüchern sorgen für eine Kühlung der betroffenen Stellen. Ebenfalls wohltuend: Grünen Tee abkühlen lassen und als lokalen Wickel auf die Stelle legen. Das hilft vor allem gegen Entzündungen. Auch Kartoffelscheiben können bei Sonnenbrand helfen. Einfach roh auf die betroffenen Areale legen. Die in den Kartoffeln enthaltene Stärke reduziert die Rötung. Außerdem kühlt die Feuchtigkeit der Kartoffelscheibe die Haut.

Was gilt es zu vermeiden, wenn man einen Sonnenbrand hat?

Dr. Wilder: Erneuten Sonnenbesuch unbedingt bis zum vollständigen Abklingen vermeiden. Und wenn man doch mal rausgehen muss, den höchsten Lichtschutzfaktor auftragen.

Wie lange dauert es, bis ein Sonnenbrand vollständig verheilt ist?

Dr. Wilder: Abhängig davon, wie schwer der Sonnenbrand ist, tritt dieser nach etwa vier bis acht Stunden auf. Seinen Höhepunkt erreicht er nach zwölf bis 24 Stunden und klingt nach 72 Stunden meist wieder ab. Bei schweren Blasenbildungen kann es aber mehrere Wochen bis zur Abheilung dauern.

Welcher Kleidungsstoff schützt am besten vor UV-Strahlung?

Dr. Wilder: Herkömmliche Kleidung aus Naturfasern lässt noch etwa 50 Prozent der UV-A- und UV-B-Strahlen durch. Spezielle UV-Schutzkleidung mit eingearbeitetem Titandioxid in den Fasern, dunkler Farbe und dichter Gewebestruktur schützt am besten.

Wie wirkt sich ein Sonnenbrand auf die Hautalterung aus?

Dr. Wilder: Bei zu viel UV-Licht kommt es zu Schäden an den pigmentbildenden Zellen mit fleckiger Haut - sogenannte Altersflecken. Die tiefliegenden Schäden an den kollagenbildenden Zellen führen zur verstärkten Faltenbildung. Durch die Sonnenstrahlung entstehen freie Radikale, der oxidative Stress führt zu 'Photoaging', der lichtbedingten Hautalterung.

Ab dem wievielten Sonnenbrand sind erste Anzeichen der Hautalterung zu erkennen?

Dr. Wilder: Das Auftreten ist bei jedem Hauttyp natürlich unterschiedlich. Ein sehr heller Hauttyp wird diese Anzeichen schon nach wenigen starken Sonnenbränden zeigen, während dunklere Hauttypen eher einer sehr hohen Dosis ausgesetzt sein müssen.