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Karliczek für flächendeckende Lernstandtests an Schulen

Bundesbildungsministerin fordert Rückkehr zum Präsenzunterricht

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) will mit flächendeckenden Lernstandtests an Schulen feststellen, welche Schülerinnen und Schüler besonderen Nachholbedarf haben. Die Überprüfungen seien mit den Ländern vereinbart worden, sagte Karliczek im Interview der Woche im Deutschlandfunk, das am Sonntag gesendet werden soll. Es gehe darum, die Nachhilfeprogramme, die im neuen Schuljahr starten sollen, passgerechter ausrichten zu können.

Die Tests sollten jedoch nicht als bundesweite Vergleichstests, sondern "niedrigschwellig" in Form einer Klassenarbeit vorgenommen werden werden, "aber ein bisschen standardisierter". Dafür gebe es Module, "die jetzt länderübergreifend genutzt werden können", sagte Karliczek. Nach der Auswertung sollten die jeweiligen Klassenlehrer individuelle Empfehlungen geben, was nachzuholen ist.

Laut Lehrerverband hätten 20 bis 25 Prozent der Kinder pandemiebedingt große Lücken. "Jetzt muss man natürlich identifizieren, wer sind denn diese 20 bis 25 Prozent der jungen Menschen, die betroffen sind?", sagte die Ministerin. Die Tests sollen in den nächsten Wochen stattfinden. "Denn ich denke die Empfehlung kann man sehr gut geben mit dem Zeugnis", zeigte sich Karliczek überzeugt.

Sie bekräftigte zudem ihre Forderung, vor den Sommerferien zum Präsenzunterricht an Schulen zurückzukehren. Mit Blick auf sinkende Infektionszahlen und regelmäßige Tests an Schulen sagte Karliczek: "Wir haben jetzt durch die Situation ganz andere Möglichkeiten, einen sicheren Schulbetrieb möglich zu machen." Es sei wichtig, auch gerade den jungen Menschen jetzt eine Perspektive zu geben. "Das wird auch dazu beitragen, dass die psychischen Belastungen ein Stück weit wieder zurückgehen", zeigte sich die Ministerin überzeugt.

by Yann Schreiber