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Kanzleramtschef Braun kündigt an: Geimpfte werden mehr Freiheiten haben als Ungeimpfte

Kanzleramtsminister Helge Braun (48, CDU) hat die Bundesbürger ernaeut aufgefordert sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Auf diese Weise könnten mögliche Einschränkungen für die Bevölkerung im Herbst vermieden werden. Für ungeimpfte Personen seien Einschränkungen nach Auffassung von Braun fast unvermeidbar.

Kanzleramtschef Braun sicher: Ungeimpfte werden weniger Freiheiten bekommen

Bei einem Interview mit der “Bild am Sonntag” erklärt Braun, dass es zwei gute Gründe für eine Impfung gegen das Coronavirus gebe. Erst einmal schütze eine vollständige Impfung zu 90 Prozent vor einer schweren Corona-Erkrankung. “Und: Geimpfte werden definitiv mehr Freiheiten haben als Ungeimpfte”, kündigte Braun an. Braun hält es angesichts der funtionierenden Impfstoffe für wenig vorstellbar, dass es zu einem erneuten Lockdown kommen könnte. Bei hohen Infektionszahlen müssten die Bürger jedoch erneut mit anderen Einschränkungen rechnen. “Bei hohem Infektionsgeschehen trotz Testkonzepten würden Ungeimpfte ihre Kontakte reduzieren müssen”, kündigte Braun an. “Das kann auch bedeuten, dass gewisse Angebote wie Restaurant-, Kino- und Stadionbesuche selbst für getestete Ungeimpfte nicht mehr möglich wären, weil das Restrisiko zu hoch ist”, wagte Braun einen Ausblick auf ein mögliches Szenario in Herbst und Winter. Von rechtlicher Seite sieht Helge Braun darin offenbar kein Problem: “Der Staat hat die Pflicht, die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger zu schützen”, erklärte er. “Dazu gehört ein Gesundheitswesen, das im Winter nicht erneut Krebs- und Gelenkoperationen zurückstellen muss, um Corona-Patienten zu behandeln. Und dazu gehört auch der Schutz derjenigen, die ungeimpft sind”, machte Braun deutlich.

Infektionszahlen steigen weiter an

Schon in den letzten Tagen waren die Infektionszahlen wieder angestiegen. Eine Priorität sei es nun laut Braun diese Zahlen unter Kontrolle zu halten. Denn bei hohen Inzidenzwerte werde es schwierig werden das Infektionsgeschehen aus den Schulen herauszuhalten. “Daher ist für mich ganz klar: Eltern, Lehrer, Hausmeister und Schulbus-Fahrer müssen sich impfen lassen. Wenn diese Gruppen alle geimpft sind, ist die Gefahr für die Kinder geringer”, verdeutlichte Braun, der zudem weiter für die Maskenpflicht in öffentlichen Bussen und Bahnen sowie im Schulunterricht plädierte. Die Kommunen fordern von Bund und Ländern einen erneuten Lockdown im Herbst oder Winter zu unterbinden. Es sei damit zu rechnen, dass eine solche Maßnahme von den Bürgern kaum noch akzeptiert werde.

Fast 50 Prozent der Deutschen vollständig geimpft

Unterdessen geht die Impfkampagne gegen das Coronavirus weiter, auch wenn sich das Tempo durch den Ferienbeginn in einigen Bundesländer deutlich verringert hat. Aktuell meldet das Robert-Koch-Institut, dass 49,1 Prozent der Bundesbürger mittlerweile vollständig gegen Covid-19 geimpft wurden. 60,8 Prozent der Bevölkerung haben bisher mindestens 1 Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Angesichts der ansteckenden Delta-Variante ist es allerdings notwendig geworden, dass sich so viele Menschen wie möglich impfen lassen, um eine Herdenimmunität zu erreichen. Experten befürchten, dass die Zahl der Impfwilligen für diesen Zweck zu niedrig sein könnte.

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