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Kanye-West-Desaster belastet weiterhin Geschäft von Adidas

Die vorzeitig beendete Zusammenarbeit von Adidas mit dem umstrittenen US-Rapper Kanye West belastet weiterhin das Geschäft des Sportartikelherstellers. Im ersten Quartal des Jahres verzeichnete das Unternehmen aus dem bayerischen Herzogenaurach einen Verlust von 39 Millionen Euro, wie es am Freitag bekanntgab. Für das laufende Jahr bestätigte Adidas seine bisherigen Geschäftserwartungen: bestenfalls ein Betriebsergebnis von null und schlimmstenfalls einen negativen Saldo von 700 Millionen Euro.

Im Vorjahresquartal hatte der Konzern noch 482 Millionen Euro Gewinn verbucht. Bereits das Jahresergebnis war aber deutlich eingetrübt. Maßgeblich verantwortlich ist das Kanye-West-Desaster: Wegen antisemitischer Äußerungen des Rappers hatte Adidas die zusammen mit diesem entwickelte und beworbene - und äußerst erfolgreiche - Sportschuhreihe Yeezy eingestellt. Für die ersten drei Monate des Jahres weist das Unternehmen deswegen Umsatzeinbußen von 400 Millionen Euro aus.

Auf den beiden wichtigsten Absatzmärkten für Adidas gingen die Absätze merklich zurück: um neun Prozent in China und um 20 Prozent in den USA. In den Regionen Lateinamerika, Asien-Pazifik und Europa-Nahost legten die Verkäufe hingegen zu, trotz der Abwicklung des russischen Geschäftszweiges.

"2023 wird ein holpriges Jahr mit enttäuschenden Zahlen, in dem es nicht unser Ziel ist, unsere kurzfristigen Finanzergebnisse zu maximieren", erklärte der neue Konzernchef Björn Gulden. "Es ist ein Übergangsjahr, um eine starke Basis für ein besseres Jahr 2024 und ein gutes Jahr 2025 und darüber hinaus zu schaffen."

Mittelfristig ist entscheidend, was mit den Millionen gelagerten Yeezy-Schuhen geschieht. Die Prognose beinhaltet laut Adidas Umsatzeinbußen in Höhe von rund 1,2 Milliarden Euro "aus einem potenziellen ausbleibenden Verkauf des Bestands".

pe/mt