Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat am Tag des D-Day-Gedenkens in einem Fernsehinterview überraschend angekündigt, der Ukraine französische Kampfflugzeuge des Typs Mirage 2000-5 zu überlassen.
Laut dem Sender BFMTV sagte Macron in dem Interview: "Morgen werden wir eine neue Kooperation starten und die Übergabe von Mirage 2000-5 bekannt geben. Das sind französische Kampfflugzeuge, die der Ukraine ermöglichen werden, ihr Land und ihren Luftraum zu schützen." Die Ausbildungsprogramme für die Piloten sollen zeitnah beginnen. Macron machte keine genauen Angaben zur Anzahl der Mirage 2000-5 Flugzeuge, die Kiew erhalten wird. Er erklärte, dass Frankreich derzeit dabei sei, eine Koalition mit anderen Partnern aufzubauen. Das Ziel sei, Piloten ab diesem Sommer für fünf oder sechs Monate in Frankreich auszubilden. Die Flugzeuge sollen dann bis zum Ende des Jahres einsatzbereit sein.
Die Initiative zur Lieferung von Mirage-Kampfflugzeugen war vorher nicht absehbar. Bisher spielten sie außerhalb Frankreichs in Diskussionen über Waffenlieferungen eine untergeordnete Rolle. Sollten Ende des Jahres tatsächlich Kampfflugzeuge in Richtung Ukraine geschickt werden, könnte dies je nach Anzahl eine große Hilfe sein. Denn die Initiative zur Lieferung von F-16-Kampfjets hat mit verschiedenen Problemen zu kämpfen, darunter Verzögerungen und Kapazitätsengpässe bei der Ausbildung der Piloten.
Die F-16-Initiative ist insgesamt langsamer vorangekommen als ursprünglich geplant. Kiew wird darauf hoffen, dass dies bei den Mirage 2000-5 nicht der Fall sein wird. In der Vergangenheit konnten viele andere militärische Unterstützungsleistungen aus dem Westen für die Ukraine ebenfalls nicht die Erwartungen in Bezug auf Geschwindigkeit erfüllen.