Ein Schock für die deutsche Politik: SPD-Chef Lars Klingbeil ringt mit einer lebensbedrohlichen Krebserkrankung. Der 47-Jährige spricht erstmals öffentlich über seine schwere Zeit und die Angst vor dem Unbekannten. Wie geht es ihm heute? Und wie verändert diese Erfahrung seine Perspektive auf das Leben? Lesen Sie hier mehr:
"Ich hatte Zungenkrebs vom Rauchen und habe das selbst bei mir entdeckt“, erklärt Lars Klingbeil in einem emotionalen Podcast-Interview mit der „Zeit“. Der SPD-Vorsitzende beschreibt, wie er sich mit Schrecken an eine bösartige Gewebeveränderung unter seiner Zunge erinnert. Sofort suchte er ärztliche Hilfe – doch die Prognose war alles andere als beruhigend. Die Ärzte machten ihm unmissverständlich klar: "Es kann sein, dass du danach wieder total in Ordnung bist, aber dass du nicht mehr sprechen kannst.“ Diese Worte waren ein herber Schlag für Klingbeil, der in seinem Leben immer viel Wert auf Kommunikation und Austausch gelegt hat. Auf einmal stand also sein gesamtes Leben auf der Kippe. Eine Situation die wohl jede Person mit den eigenen Ängsten vor dem Tod konfrontiert. Doch wie reagierte er auf diese Hiobsbotschaft? Lesen Sie hier mehr über diesen Schicksalsschlag des bekannten SPD-Politikers:
Der SPD-Chef gesteht offen: "Ich habe erst mit etwa 25 angefangen zu rauchen, und mein Konsum lag zwischenzeitlich bei 40 Zigaretten am Tag.“ Ein Jahr, nachdem er sich entschlossen hatte, mit dem Rauchen aufzuhören, stellte er bei sich ein Karzinom fest. Die Diagnose kam wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Klingbeil beschreibt die Angst, die ihn damals begleitete. "Ich stand kurz vor der Klippe“, sagt er rückblickend. Doch statt sich von der Situation lähmen zu lassen, fasste er einen Entschluss: Er wollte kämpfen – um sein Leben und um seine Zukunft.
Heute, elf Jahre später, steht Lars Klingbeil gesund und munter da. Die schwerwiegende Erkrankung hat ihn zwar gezeichnet, aber auch gestärkt. "Ich hatte sehr großes Glück, dass am Ende alles gut gegangen ist“, sagt er. Diese Erfahrung hat ihn zu einem anderen Menschen gemacht. "Das gibt mir eine sehr große innere Ruhe, dass ich diesen Moment hinter mich gebracht habe und erfolgreich bestanden habe“, erklärt Klingbeil. Heute sieht er die Welt mit anderen Augen. "Wenn Leute sagen: 'Warum ruht der so? Warum ist der nicht so aufgeregt?', dann hat das sehr viel damit zu tun, dass ich sage, da ist gerade eine Verlängerung, die ich mir selbst erarbeitet habe.“