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Kampf um die Kanzler-Kandidatur! Zoff in der CDU – Wüst stellt Führungsanspruch von Merz in Frage!

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (47, CDU) positioniert sich im Streit um den zukünftigen Kurs und die Kanzlerkandidatur. Kurz vor dem “Kleinen Parteitag” der CDU (ein informeller Parteitag ohne Wahl) am Freitag lanzierte Wüst zwei Attacken gegen den CDU-Chef Friedrich Merz (67). Er veröffentlichte einen Gastbeitrag in der “FAZ” und gab der “Rheinischen Post” ein ausführliches Interview.

Wüst will offenbar Kanzlerkandidat der CDU werden

Die Aussagen in beiden Texten lassen nur einen Schluss zu: Wüst möchte Kanzlerkandidat werden. Wüsts Hauptaussagen sind:

► ICH stehe in der Tradition von Helmut Kohl (†87) und Angela Merkel (68).

► ICH vertrete die politische Mitte.

► ICH bin ein moderner und erfolgreicher Regierungschef.

► Aber: ICH möchte auch bei der Frage nach dem Kanzlerkandidaten mitreden! Mehr Lob für den Kurs von Angela Merkel und weniger für Friedrich Merz kann man kaum aussprechen. Merz hatte sich vor gut 15 Jahren vorübergehend aus der Politik zurückgezogen, unter anderem aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit Merkel. Wüst dagegen erhielt erst kürzlich von Merkel persönlich den NRW-Staatspreis verliehen. Und nun brennt die Hütte in der CDU! Die Parteigrößen versuchen, das Feuer leise zu löschen:

CDU-Mitglieder versuchen zu vermitteln

► Thorsten Frei (49), ein Verbündeter von Merz und Parlamentarischer Geschäftsführer der Unions-Fraktion im Bundestag, sagt gegenüber BILD: “Die Frage der Kanzlerkandidatur stellt sich nicht. Wir haben einen Fahrplan vereinbart, und daran halten wir uns. Wir konzentrieren uns jetzt darauf, eine gute Oppositionsarbeit zu leisten.”

► Julia Klöckner (50), ehemalige Landwirtschaftsministerin und Schatzmeisterin der CDU, versucht ebenfalls, Ruhe hereinzubringen. Sie betrachtet die Offensive von Wüst nicht als Angriff, so Klöckner gegenüber BILD. Doch das Ergebnis lässt sich nicht ändern: Dank Wüst hat die CDU nicht nur einen aktuellen Richtungsstreit am Hals, sondern auch eine Debatte über die Kanzlerkandidatur: Wer soll das konservative Lager in die nächste Bundestagswahl führen? Wüst führt seine Doppelattacke geschickt aus:

Hendrik Wüst fährt eine Attacke

► In der FAZ legt er SEIN Grundsatzprogramm für die CDU dar – modern, nicht nur auf traditionelle Familien ausgerichtet, klimaneutral, wirtschaftsfreundlich, aber mit dem Menschen im Blick.

► In der Rheinischen Post schärft er sein Profil gegen Merz und auch gegen Markus Söder aus Bayern. Sein Trick besteht darin, die Einbindung der CDU-Landesverbände bei der Entscheidung über den nächsten Kanzlerkandidaten der Union zu fordern. Wüst sagt: “Sowohl die inhaltliche als auch die personelle Aufstellung betrifft beide Unionsparteien.” Dabei kommt es ihm gelegen, dass er selbst der Vorsitzende des mächtigsten CDU-Landesverbands ist. Nur eine Frage bleibt: Warum erfolgt dieser Angriff jetzt? Die Legislaturperiode ist noch nicht halb vorbei und es stehen keine Wahlen in der Partei an. Ein Mitglied der Bundestagsfraktion sagt dazu gegenüber BILD: “Wenn er nach der Macht greifen will, müsste Hendrik Wüst einen Putsch durchführen. Dafür fehlen ihm jedoch die Kraft und die Macht.”

Wüst hat offenbar gute Karten

Die Attacke von Wüst auf Merz! Im Kampf um die Macht und das Kanzleramt hat der nordrhein-westfälische Ministerpräsident derzeit viel bessere Karten als Merz. In der INSA-Politikerrangliste belegt Wüst seit Wochen stabil den 3. Platz, während Merz abgeschlagen auf dem 10. Platz liegt. Ein CDU-Mitglied aus dem Osten Deutschlands sagt über Wüst: “Wenn jemand derzeit Merz angreifen kann, dann ist er es.”

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