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Kampf noch nicht vorbei: Die Reaktionen auf das Weinstein-Urteil

Nach Schuldspruch in New York

Der gefallene Filmmogul Harvey Weinstein (67) wurde am Montag in New York wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung von einer Jury schuldig gesprochen und wartet nun auf die Bekanntgabe seines Strafmaßes. Frauenrechtler und mutmaßliche weitere Opfer bejubelten das Urteil wenig später ausgiebig.

Die Stiftung “Time’s Up” veröffentlichte eine Stellungnahme von insgesamt 23 Frauen, die Weinstein ebenfalls Übergriffe vorwerfen. Darunter befinden sich auch bekannte Schauspielerinnen wie Ashley Judd (51) oder Rosanna Arquette (60). In dem offenen Brieg heißt es unter anderem, es sei eine “neue Ära der Gerechtigkeit” eingeläutet worden. In ihrem Statement beklagen sich die Frauen jedoch auch, dass die Jury Weinstein nicht in allen Anklagepunkten schuldig sprach. “Unser Kampf ist noch lange nicht vorbei”, heißt es.

Today is a victory for the #SilenceBreakers who refused to be silent about Weinstein, igniting a global reckoning.

It’s a victory for survivors everywhere – and for all those who believe in justice.

Read our full statement from @TinaTchen: https://t.co/EYePvrWJlI

— TIME'S UP (@TIMESUPNOW) February 24, 2020

Man warte nun den folgenden Prozess in Los Angeles ab, der einen Vorfall bei den Oscars 2013 zum Gegenstand hat. Dort soll Weinstein ebenfalls eine Frau vergewaltigt und einen weiteren sexuellen Übergriff begangen haben. Judd, die den Skandal 2017 mit einem Interview mit ins Rollen brachte, meldete sich außerdem via Twitter persönlich zu Wort. In ihrem Tweet bedankt sie sich bei allen Frauen, die sich geäußert haben und durch “eine traumatische Hölle gegangen” seien.

For the women who testified in this case, and walked through traumatic hell, you did a public service to girls and women everywhere, thank you.#ConvictWeinstein #Guilty

— ashley judd (@AshleyJudd) February 24, 2020

Ebenso wie Judd meldet sich der renommierte Journalist Ronan Farrow (32) per Twitter zu Wort, der mit seinem im Magazin “New Yorker” erschienenen Artikel über die Weinstein-Vorwürfe die #MeToo-Debatte erst ermöglicht hatte. Die Verurteilung von Weinstein sei seiner Meinung nach hauptsächlich die Folge des Mutes der Opfer, die sich trotz persönlicher Risiken an die Presse und die Staatsanwaltschaften wendeten. Zahlreiche weitere Schauspielerinnen und Medienschaffende machen ihre Genugtuung ebenfalls per Twitter publik.

Today’s outcome in Harvey Weinstein’s New York trial is the result of the decisions of multiple women to come forward to journalists and to prosecutors at great personal cost and risk. Please keep those women in your thoughts today.

— Ronan Farrow (@RonanFarrow) February 24, 2020

Unter anderem postet die Schauspielerin Mira Sorvino (52), dass das Urteil “der Beginn von Gerechtigkeit” sei. Auch die “Top Chef”-Moderatorin Padma Lakshmi (49) zeigt ihre Zufriedenheit bezüglich der Jury-Entscheidung in einem Tweet. Weinstein habe über Jahrzehnte hinweg Frauen terrorisiert und attackiert. Sie wolle ihre Liebe an alle Frauen senden, die sich getraut haben, ihr Schweigen zu brechen.

The beginning of #justice. More to come, my sisters. #weinsteinguilty

— Mira Sorvino (@MiraSorvino) February 24, 2020

Weinstein terrorized and attacked women for decades.

Now he will sit in a prison cell where he belongs.

Sending so much love, support and most of all gratitude to Annabella Sciorra and all of the women who came forward.

— Padma Lakshmi (@PadmaLakshmi) February 24, 2020

Weinstein muss nun bis zum 11. März auf die Verkündung des genauen Strafmaßes warten. Ihm droht eine lange Haftstrafe. Obwohl der Richter die Unterbringung in einer Justizvollzugsanstalt anordnete, befindet sich Weinstein derzeit in einer Klinik. Er klagte nach der Urteilsverkündung über starke Brustschmerzen. Ein Sprecher verriet, dass er unter Bluthochdruck und starkem Herzklopfen leide.

(dr/spot)

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