Am Montag hatte die russische Armee schwere Geschütze aufgefahren und zahlreiche Städte in der Ukraine mit Raketen angegriffen. Der Beschuss ziviler Einrichtungen hat offenbar auch beim tschetschenischen Staatschef Ramsan Kadyrow Freude ausgelöst. Während dieser das Vorgehen der russischen Militärs in den letzten Wochen scharf kritisiert hatte, schlug er nämlich nach den Angriffen am Montag deutlich mildere Töne an und erklärte gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Tass, dass er nun mit dem Verlauf der “militärischen Sonderoperation“ in der Ukraine zufrieden sei.
Schon in den letzten Wochen hatte Kadyrow immer wieder gegen die russische Militärführung und den russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu geschossen. Mit deren Vorgehen in der Ukraine war er nicht einverstanden und hatte sogar die Meinung vertreten, dass darin die Hauptschuld für den großen Gebietsverlust in den letzten Wochen in der Ukraine gelegen hat. Nach dem Raketenbeschuß von Kiew schien Putins Bluthund nun aber besänftigt zu sein. “Ich bin mit der militärischen Sonderoperation jetzt zu 100% zufrieden“, hatte Kadyrow auch seine Follower beim Messengerdienst Telegram am Montag wissen lassen. Gleichzeitig konnte er sich Hohn und Spott in Richtung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski nicht verkneifen. “Wir haben dich gewarnt, dass Russland noch nicht einmal angefangen hat. Selenskyj, hör auf zu jammern wie Abschaum und renne lieber los bevor du getroffen wirst“, höhnte Kadyrow weiter.
Von Seiten der Ukraine war im Laufe des Tages vermeldet worden, dass die russische Armee insgesamt 75 Raketen auf mehrere Städte im gesamten Land abgefeuert habe. Insgesamt 41 der Geschosse soll die ukrainische Luftabwehr vor dem Eintreffen an ihren Zielen in der Luft abgefangen haben, wie der russische Präsidentenberater Mychailo Podolyak in einem Video bei Telegram bestätigte. Podolyak wollte den Angriff, bei dem es im ganzen Land mehrere Todesopfer gegeben hatte, trotzdem nicht überbewerten. Er kommentierte ihn mit den Worten: “Das sind die letzten Todeszuckungen eines verwundeten Tieres.“ Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnen die Entscheidungsträger in Russland kurz und knapp als Terroristen, die es darauf abgesehen hätten Panik und Chaos zu stiften und das Energieversorgungssystem des Landes zu zerstören. In einer Fernsehansprache hatte der russische Präsident Wladimir Putin gedroht, zukünftig jeden Angriff auf russisches Staatsgebiet auf diese heftige Art zu beantworten.
