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Junge Journalistin (27) stirbt in Russen-Knast - Sie sollte bald durch einen Gefangenen-Austausch freikommen

Als die russische Armee in ihre Heimat einmarschierte entschied sich die Journalisten Viktoria Roschtschyna (27) vor Ort zu bleiben. Eine Entscheidung, die sie nun offenbar das Leben gekostet hat. Sie wollte aus den ostukrainischen Gebieten berichten, die von den Truppen des Kreml-Diktators Wladimir Putin (72) besetzt wurden, um die Schrecken und das Leid zu dokumentieren. Anfang August des letzten Jahres verschwand die Journalistin plötzlich spurlos. Jetzt wird ihr tot gemeldet! Hier die bedrückenden Hintergründe:

Ukrainische Journalistin festgenommen und nach Russland verschleppt

Zuletzt hatte sie aus der von Russland besetzten Region Saporischschja berichtet, wo sich auch Europas größtes Atomkraftwerk befindet, das seit Beginn der russischen Invasion immer wieder unter Beschuss stand. Erst nach acht Monaten erfuhr ihr Vater von den russischen Behörden, dass seine Tochter festgenommen worden war. Wo sie sich aufhielt, blieb jedoch unklar. Ein Vertreter des ukrainischen Militärgeheimdienstes teilte dem TV-Sender "Suspilne“ mit, dass Roschtschyna im Rahmen eines Gefangenenaustauschs bald in die Ukraine zurückkehren sollte. Dafür sei sie kürzlich in das berüchtigte Lefortowo-Gefängnis in Moskau verlegt worden.

Ukrainische Journalisten stirbt in berüchtigtem Russen-Knast

In diesem ehemaligen Foltergefängnis der Sowjetunion war zuvor auch der amerikanische Reporter Evan Gershkovich (32) inhaftiert, der in einem der größten Gefangenenaustausche zwischen dem Westen und Russland seit dem Kalten Krieg freigelassen wurde. Roschtschyna arbeitete als freie Journalistin für mehrere unabhängige Medien, darunter die Nachrichtenseite „Ukrainska Prawda“ und „Radio Free Europe“. Für ihre mutige Berichterstattung wurde sie 2022 von der International Women’s Media Foundation ausgezeichnet. Laut russischen Behörden starb Roschtschyna bereits am 19. September. Doch ihr Vater wurde erst am gestrigen Donnerstag darüber mit einem Schreiben des russischen Verteidigungsministeriums informiert, das auf den 2. Oktober datiert war. Die Todesursache und die genauen Umstände ihres Todes blieben unklar. Berichten zufolge soll Roschtschyna zeitweise in einen Hungerstreik getreten sein. Nach Angaben der Ukraine befinden sich derzeit noch über zwei Dutzend ukrainische Journalisten in russischen Gefängnissen.