Wohnmobile und Caravans sind im Corona-Sommer beliebt wie nie. Immer mehr Urlauber entdecken den Campingtrip für sich, da ist auch Julius Brink (38) keine Ausnahme. Der mehrfache Welt- und Europameister im Beachvolleyball hat zwei Jahre lang einen alten Feuerwehrbus zu einem Camper umgebaut. Im September geht es mit seiner Frau Verena und den beiden Söhnen von Köln aus nach Frankreich. Erste Kurztrips hat die Familie bereits unternommen.
"Ich mag es total, mit dem Camper irgendwo 'wild' zu stehen", schwärmt Brink. "Idealerweise springe ich am Morgen in einen See oder Bach, das habe ich erst vor ein paar Wochen in Westhoven so gemacht." Dass beim Baden seine Schuppenflechte - medizinisch Psoriasis genannt - offen zu sehen ist, damit hat der 38-Jährige heute kein Problem mehr. Während viele Betroffene die schuppigen Plaques an Ellenbogen und Beinen zu verstecken versuchen, hat Brink gelernt, sich und seine Krankheit zu akzeptieren. "Sicher kommen mal Fragen von unserem Sohn nach den Plaques oder der 'schmirgeligen' Haut. Aber mir ist es nicht peinlich. Die Psoriasis gehört zu mir wie meine blonden Haare und blauen Augen."
In seiner Jugend war das anders: "Ich habe die komplette Stigmatisierung mitbekommen", erinnert sich der 38-jährige Sportler, "beim Duschen, in der Sauna, im Freibad. Keine schöne Zeit! Es war ein langer Prozess, damit gelassener umzugehen."
Dank geeigneter Behandlung fallen die betroffenen Hautstellen heute meist kaum mehr auf - und wenn doch, sei ihm das "völlig schnuppe". Wichtiger sei ihm, vor allem jetzt im Sommer, sein Beachbody. "Ich versuche, zweimal die Woche laufen zu gehen", verrät er seine Fitnessroutine. Zudem boxe er gerne. Auch die tägliche Fahrradtour in den Kindergarten hält Brink fit. "Ich trainiere nicht besonders für den Beachbody, das habe ich auch zu aktiven Zeiten so nicht gemacht. Aber ich mache im Sommer mehr Sport als im Winter", gibt er zu.