Vor etwas mehr als einem Jahr wurde berichtet, dass der Bruder von JonBenet Ramsey eine Klage gegen CBS eingereicht hat. Anfang dieses Monats wurde von der Boulder Daily Camera berichtet, dass ein Antrag von CBS und den anderen genannten Beklagten auf Abweisung der Klage durch einen Richter abgelehnt wurde und von nun an fortgesetzt wird.
Burke Ramsey verklagte CBS sowie die Produktionsfirma und verschiedene Mitwirkende an einer zweiteiligen Dokumentarserie über den Tod seiner Schwester, die 2016 ausgestrahlt wurde. In der Klage behauptet er, dass die Dokumentation fälschlicherweise unterstellt, dass er, als er 1996 neun Jahre alt war, für den Tod von JonBenet verantwortlich gewesen sein könnte. Laut dem von CBS eingereichten Antrag hat nur einer der genannten Beklagten tatsächlich verleumderische Aussagen gemacht, weshalb die Klage abgewiesen werden sollte. Das sei James Kolar, ein mit dem Fall betrauter Ermittler, der "als Antwort auf eine Frage die Hypothese aufstellte, dass Burke 'aus Wut ... [JonBenét] mit [einer] Taschenlampe geschlagen haben könnte'"
Der vorsitzende Richter war jedoch anderer Meinung und stellte fest, dass die Teile des Dokumentarfilms, die die oben genannte Hypothese enthalten, "vernünftigerweise so verstanden werden könnten, als würden sie tatsächliche Tatsachen wiedergeben", trotz des von CBS eingefügten Haftungsausschlusses, dass die Sendung eine Vielzahl verschiedener möglicher Szenarien enthält.
Burke Ramseys Klage beläuft sich auf 250 Millionen Dollar Schadensersatz und 500 Millionen Dollar Strafschadensersatz, insgesamt also 750 Millionen Dollar, so dass es nicht schwer zu verstehen ist, warum CBS nicht involviert sein wollte, wenn der Sender aus der Sache hätte herauskommen können. In einer an die Presse herausgegebenen Erklärung bezeichnete CBS die Entscheidung jedoch als "sehr vorläufige Verfahrensentscheidung [die] erlassen wurde, bevor irgendwelche Beweise vorgelegt wurden." Weiter heißt es:
"Die Entscheidung basiert ausschließlich auf der Beschwerde des Klägers. Sollte der Fall weitergehen, freuen wir uns darauf, ihn in der Sache zu verteidigen."
Burke Ramsey und seine Anwälte lehnten es ab, eine öffentliche Stellungnahme zu der Entscheidung abzugeben.
