"Das Duell um die Welt" oder "Joko & Klaas gegen ProSieben" - Joko Winterscheidt (41) konnte gemeinsam mit Klass Heufer-Umlauf (37) trotz der Einschränkungen durch Corona seiner Arbeit weitestgehend nachgehen. Mit "Wer stiehlt mir die Show?" (ab 5. Januar auf ProSieben) wird er Anfang des neuen Jahres sogar noch eine eigene Show an den Start bringen.
Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erzählt der Moderator, worauf er rückblickend auf das turbulente Jahr 2020 besonders stolz ist, was er vermisst hat, wie Videokonferenzen zu seinem leidigen Begleiter wurden und warum er trotz innigem Wunsch wohl auch im kommenden Jahr nicht besser kochen lernen wird.
Winterscheidt: Konkrete Highlights habe ich nicht. Ich glaube rückblickend auf das ganze Jahr, das wohl für niemanden so lief, wie er sich das am Anfang vorgestellt hatte, bin ich ganz froh, wie wir da so in Gänze durchgekommen sind. Wir haben mittlerweile eine Firma, in der viele Menschen arbeiten, für die wir verantwortlich sind. Ich bin stolz darauf, dass wir neben all dem, was wir im TV machen, es geschafft haben, für all die Leute da zu sein, die nicht im Rampenlicht stehen, uns aber erst ermöglichen, dass wir da vorne stehen können. Solange diese Wertschätzung funktioniert, bin ich mir sicher, dass wir gemeinsam noch viel erreichen können.
Winterscheidt: Auf Instagram habe ich zum Beispiel auf kleine Läden aufmerksam gemacht, die derzeit ja leider große Probleme haben. Gerade merke ich vor allem, dass die Menschen weniger verständnisvoll sind als noch im Frühjahr. Da müssen wir wieder viel mehr hinkommen. Das, was wir jetzt vor der Brust haben, ist etwas ganz anderes, als das was wir im Frühjahr erlebt haben. Es ist krass, wenn mir Freunde aus der Eventbranche erzählen, dass bis August für sie nicht klar ist, wo die Reise hingeht. Auch Freunde mit kleineren Gastrobetrieben, die für ein Wintergeschäft investiert haben und jetzt auf ihren Ausgaben sitzen und nicht öffnen können...
Wenn wir da nicht versuchen, alle enger zusammenzurücken, um das gemeinsam zu überstehen, dann wird das nicht funktionieren. Wenn wir das nicht hinkriegen, habe ich Angst davor, dass diese Gesellschaft noch mehr auseinanderbricht.
Winterscheidt: Am Anfang fand ich das total toll, wie wohl viele andere auch. Mittlerweile denke ich mir: Warum habe ich von 13 bis 14 Uhr, wo man sonst Mittag macht, nie frei? Warum hab ich da Videocalls? Wenn man morgens um neun anfängt und abends um neun aufhört, finde ich das anstrengender als einen normalen Arbeitstag. Du musst dich von Thema zu Thema neu einstellen und auf dem Schirm haben, was in den letzten Calls besprochen wurde. So schön das ist, dass man vermeintlich mehr zuhause ist, so wenig hat man davon.
Zumal ich zu denen gehöre, die nicht sofort einen Rückzugsort parat hatten, weil ich faktisch nie ein richtiges Homeoffice gebraucht habe. Zwischendurch bin ich immer mal in Berlin alleine in der Firma gewesen. Es sind total banale Kleinigkeiten, aber ich habe gemerkt, wie sehr einem die Menschen fehlen. Ich glaube, in so einem Jahr wie diesem festzustellen, dass ich sogar Klaas vermisse, ist vielleicht die größte Erkenntnis, die ich mitnehme.
Winterscheidt: Er würde mir sicherlich Tipps geben. Aber es ist eher eine romantische Vorstellung von der eigentlichen Realität, besser kochen zu können. Mit den ganzen Videocalls wird es doch wieder darauf hinauslaufen, dass ich die lokale Restaurantszene unterstütze. Ich nehme mir einfach die Zeit nicht, egal welcher Vorsatz es ist. Wir haben Kollegen in der Firma, die im ersten Lockdown mit Sport angefangen und eine physische Entwicklung durchgemacht haben, bei der ich dachte: Ah, da wäre ich also hingekommen, wenn ich mit Sport angefangen hätte.