John McAfees jahrelange Odyssee von unberechenbaren, bizarren und offensichtlich steuerfreien Abenteuern hat ein Ende, nachdem die US-Behörden den Antiviren-Software-Mogul in Spanien wegen Steuerhinterziehung verhaftet haben. McAfee wurde in fünf Fällen der Steuerhinterziehung sowie in fünf Fällen der vorsätzlichen Nichtabgabe einer Steuererklärung angeklagt, was bei einer Verurteilung zu bis zu 30 Jahren Gefängnis führen könnte.
CNBC berichtet, dass die Verhaftung und Anklage kurz nach der Ankündigung der Securities and Exchange Commission (SEC) kommt, dass sie auch eine zivilrechtliche Entschädigung von McAfee anstrebt, da sie Behauptungen von mehr als 23,1 Millionen Dollar an nicht offengelegten Einkünften von McAfee aufgedeckt hat, die aus sieben betrügerischen oder anderweitig irreführenden Kryptowährungsangeboten stammen, die McAfee zwischen November 2017 und Februar des folgenden Jahres auf seinem Twitter-Konto angepriesen hat.
In der Anklageschrift heißt es außerdem, dass McAfee in den Jahren 2014 bis 2018 überhaupt keine Steuererklärungen abgegeben hat, wie es das Gesetz vorschreibt. Das US-Justizministerium reichte die Anklageschrift Berichten zufolge bereits im Juni ein, doch sie wurde erst kürzlich entsiegelt, was zu seiner Verhaftung in Spanien führte, da die Behörden versuchen, ihn zurück in die USA auszuliefern, um sich den Vorwürfen vor Gericht zu stellen.
Kristina Littman ist die Leiterin der Cyber-Einheit der SEC, die sich mit Fällen befasst, die mit Kryptowährungen zu tun haben, und in einer Pressemitteilung wird sie zu den Anschuldigungen gegen McAfee sowie einen von ihm beschäftigten Leibwächter namens Jimmy Gale Watson, Jr. zitiert, der ihm geholfen haben soll, die kriminellen Kryptowährungen zu verkaufen:
"Potenzielle Anleger in digitale Wertpapiere haben ein Recht darauf zu erfahren, ob die Promoter von den Emittenten dieser Wertpapiere entschädigt wurden. McAfee soll mit Unterstützung von Watson seinen Ruhm ausgenutzt haben, um seinen Anhängern in betrügerischer Weise zahlreiche digitale Wertpapiere anzupreisen, ohne die Anleger über seine Rolle als bezahlter Promoter zu informieren."
Die Vorwürfe gegen McAfee dürften niemanden überraschen, der die Aktivitäten des Mannes in den letzten Jahren verfolgt hat. Er hat keinen Hehl daraus gemacht, dass er Steuern für unmoralisch hält und sich nicht verpflichtet fühlt, US-Einkommenssteuern zu zahlen. Er ging sogar so weit, solche Aussagen regelmäßig auf seinem Twitter-Account zu machen.
