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Johannes B. Kerner: Sylt-Zoff um sein Luxusanwesen! Kerner vor Gericht - Streit mit dem Chef vom Lanserhof

Kerner vor Gericht! Beim Richtfest des Lanserhofs auf Sylt herrschte noch ausgelassene Stimmung. Ende 2020 feierten TV-Star Johannes B. Kerner (59) und der Tiroler Hotelmagnat Christian Harisch (57) ihre Investition in ein Luxus-Wellness-Hotel mit Spanferkel und Fassbier. Sogar Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (50, CDU) gratulierte telefonisch. Nun ist alles anders und Kerner und Harisch stehen vor Gericht! Was ist geschehen?

Freundschaft ging in die Brüche

Von dieser Euphorie ist nun nichts mehr zu spüren. Das einstige Erfolgsteam Kerner und Harisch liegt im erbitterten Streit. Anwälte haben das Ruder übernommen, das Vertrauen ist verschwunden, und es dreht sich nur noch ums Geld – um sehr viel Geld. Wie BILD am SONNTAG berichtet, beschäftigen sich bereits Gerichte in Hamburg und Wien mit dem prominenten Fall. Dabei begann alles mit einer Männerfreundschaft: Kerner, das bekannte Fernsehgesicht, und Harisch, der gewiefte Anwalt und Betreiber mehrerer Luxushotels in Europa, darunter die exklusiven Lanserhöfe. "Die beiden verstanden sich auf Anhieb“, so ein Bekannter. Privat feierten sie zusammen, geschäftlich bereicherten sie sich gegenseitig.

Kerner investierte in ein Lanserhof-Projekt

2014 stieg Kerner in das Lanserhof-Projekt auf Sylt ein und erhielt für etwa fünf Millionen Euro ein Drittel der Projektgesellschaft "LHS Entwicklung“ (LHS steht für Lanserhof Sylt). Harisch, der Geschäftsführer, hält zusammen mit seinem Partner Stefan Rutter die restlichen Anteile. Nach langwierigen Verhandlungen erwarb das Trio für rund 15 Millionen Euro ein traumhaftes Grundstück im Norden der Insel und begann 2017 mit dem Bau des stilvollen Hotelensembles, finanziert durch Baukredite. Ein besonderes Highlight: Neben dem Luxushotel war Platz für drei Villen direkt am Meer, eine für jeden Investor. Kerner sicherte sich mit seiner Firma "Thunder“ eines der Grundstücke und zahlte dafür zunächst drei Millionen Euro an LHS. Bei pünktlicher Fertigstellung der Villa sollte es mehr Geld geben. Doch dann begannen die Probleme.

Kerner strebte Ausstieg an

Plötzlich wollte Kerner aus dem Lanserhof-Projekt aussteigen. "Er hatte ein ungutes Gefühl“, heißt es aus seinem Umfeld. Gründe waren ständige Bauverzögerungen und Kostensteigerungen, unter anderem aufgrund der gestiegenen Zinsen. Nach Informationen von BamS schloss Kerner Mitte 2022 sogar einen vertraulichen Ausstiegsdeal mit Harisch und Co. für 2026 ab. Nur die Villa wollte er behalten. Doch ein Jahr später eskalierte die Situation. Kerner verweigerte eine zusätzliche Millionenzahlung für sein Villengrundstück an LHS, weil der Baufortschritt nicht planmäßig gewesen sei. Für Harisch eine Unverschämtheit. Angeblich habe Kerner selbst die Bauverzögerungen durch nicht bezahlte Rechnungen verursacht. In einem Anwaltsschreiben drohte Harisch mit der Rückabwicklung des Villa-Geschäfts, kurz: Er wollte Kerner die Villa wieder wegnehmen.

2 Gerichtsverfahren in Hamburg und Wien anhängig

Daraufhin klagte Kerner mit seiner Firma Thunder im Juni 2023 vor dem Landgericht Hamburg. Eine Justizsprecherin bestätigte, dass der Rechtsstreit gegen die Lanserhof Sylt Entwicklung unter dem Aktenzeichen 307 O 131/23 anhängig sei. Kerner wollte sich wegen des laufenden Verfahrens nicht äußern. Auch aus dem Harisch-Lager folgte schnell eine juristische Antwort. Nach Informationen von BamS hat das österreichische Generalunternehmen für den Villenbau, die "GU Management GmbH“, Kerner wegen unbezahlter Rechnungen in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro in Wien verklagt. Pikant: Formal betrachtet verklagt sich Kerner damit selbst, da ihm indirekt auch ein Drittel des Wiener Generalunternehmens gehört. Also Kerner gegen Kerner? Beide Parteien äußern sich nur wenig dazu. Kerners Anwälte betonen, dass es sich um eine private Angelegenheit handle. Harisch stellt klar: "Die Verfahren betreffen ausschließlich das Privathaus von Herrn Kerner und dessen offene Verbindlichkeiten.“ Sein Lanserhof habe damit "rein gar nichts zu tun“. Ser Konflikt zwischen Kerner und Harisch dürfte also nicht leicht zu lösen sein.