Der demokratische Politiker Joe Biden (78) wird am 20. Januar 2021 auf der Bühne vor dem Kapitol, dem Sitz des US-Kongresses in der Hauptstadt Washington, D.C., seinen Amtseid als neuer US-Präsident ablegen und danach seine Antrittsrede halten. Seine und die Amtseinführung von Vizepräsidentin Kamala Harris (56) sowie die anschließende Parade werden dieses Mal allerdings anders ablaufen als gewohnt.
Obwohl die Bühne schon fast steht, wie das Presidential Inaugural Committee (PIC, Dt. Einweihungskommitee) auf Instagram zeigt, und die Veranstaltung gewohnt "feierlich" werden soll, bitten die Organisatoren darum, dass Fans und Schaulustige das politische Spektakel an den Fernsehgeräten mitverfolgen sollen, statt wie üblicherweise vor Ort daran teilzunehmen.
"Wir bitten die Amerikaner, an den Einweihungsveranstaltungen von zu Hause aus teilzunehmen, um sich selbst, ihre Familien, Freunde und Gemeinden zu schützen", erklärt David Kessler, der leitende medizinische Berater für die Zeremonie. Die zugelassene Zuschauerzahl werde wegen der Corona-Pandemie extrem begrenzt sein.
Von einer Verlegung der Zeremonie auf die andere Seite des Kapitols wurde trotz der überschaubareren Fläche abgesehen. "Wir wollen sicherstellen, dass das wirs gewählten Präsidenten Biden und der gewählten Vizepräsidentin Harris eines ist, das die amerikanische Öffentlichkeit seit jeher kennt. Aber wir wollen es verantwortungsvoll", erklärt Tony Allen, der Leiter der Amtseinführung, ebenfalls am Dienstag in einer Mitteilung des PIC, aus der unter anderem die "Washington Post" zitiert.
Und auch die traditionelle Parade auf der Pennsylvania Avenue soll laut Komitee "umgestaltet" werden. Wie genau, ist noch nicht bekannt. Eine Zuschauertribüne auf der anderen Seite der Pennsylvania Avenue gegenüber dem Weißen Haus wird für die Antrittsparade bereits errichtet.
Indes ist noch unklar, ob es ein morgendliches Treffen der Bidens mit den Trumps im Weißen Haus geben wird, sowohl wegen der Gesundheitsprotokolle als auch weil das Biden-Team nicht weiß, ob Trump an der Machtübergabe überhaupt teilnehmen wird. "Darüber möchte ich nicht sprechen", sagte Noch-Präsident Donald Trump (74) in einem Interview mit "Fox News" am Sonntag, als er gefragt wurde, ob er an Bidens Amtseinführung teilnehmen werde.
Üblicherweise findet ein kleines Treffen im Weißen Haus statt, bevor die Präsidenten, ein scheidender und ein kommender, gemeinsam mit ihren Ehefrauen zum Kapitol fahren.