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Jetzt platzt ihm der Kragen

Moderator Markus Lanz rechnet mit Kollegen Jan Böhmermann ab

Markus Lanz (54) rechnet mit seinem ZDF-Kollegen Jan Böhmermann (42) ab. Sein Vorwurf: Böhmermann stempelt nicht nur prominente Personen viel zu schnell als rechts ab, sondern sei auch noch feige.

Lanz & Precht sprechen über Aiwanger

In ihrer neuesten Podcast-Folge von „Lanz & Precht“ sprechen Markus Lanz und Philosoph Richard David Precht (58) zunächst über den Fall Aiwanger. Dort sind sich die beiden Männer einig. Zwar vermissen sie beim bayerischen Wirtschaftsminister Rückgrat in der Flugblatt-Affäre, doch finden sie auch, dass die Gesellschaft einen Fehler mache, wenn sie nichts mehr verzeihe.

Böhmermann stempelt jeden rechts von der SPD als Nazi ab

Dann geht’s um Satiriker Jan Böhmermann. Prechts Fazit zu dem ZDF-Moderator: „Für Jan Böhmermann ist jeder, der rechts von der SPD steht, unter Nazi-Verdacht.“ Dadurch sorge der Satiriker dafür, dass man normale Konservative nicht mehr von wirklichen Nazis unterscheiden könne. DAS kann Markus Lanz unterstreichen und erzählt von einer Begegnung mit Böhmermann auf einer Podiumsdiskussion der Wochenzeitung „Die Zeit“.

Lanz kontert Böhmermanns Vorwurf

Böhmermann kritisierte damals, dass Lanz in seiner Talkshow den Virologen Hendrik Streeck (46) zu Gast hatte, da er während der Coronapandemie angeblich eine Randposition vertreten habe. In einem anderen Kontext sagte er über Streeck: „Er verbreitet Verschwörungsmythen.“ Markus Lanz sagt im Podcast, Böhmermann habe gesagt, „ich sei ja dann auch dafür verantwortlich, dass da [während der Pandemie, d. Red.] Menschen sterben“. Ein hartes Fazit des Satirikers. Doch Lanz kann genauso zurückfeuern. „Das ist etwas, das mich wahnsinnig stört: Du zündest mit Argumenten, haust einen raus, und wenn du merkst, es geht daneben oder fällt dir auf die Füße, dann nimmst du den Notausgang Satire.“

Kritik an deutschen Comedians

Damit geht Podcast-Kollege Precht konform und sogar noch einen Schritt weiter. Precht kritisiert allgemein die heutige Generation der deutschen Comedians, sagt: „Ich glaube, dass das Problem viel größer ist als die Person Böhmermann.“ Dem Philosophen zufolge ist es die eigentliche Aufgabe der Satiriker, sich mit den Mächtigen im Land anzulegen. Er glaubt jedoch, dass es genau andersherum passiert. „Die brandmarken alles, was nicht Mainstream ist“, so Precht. Dabei spricht er nicht nur von Satirikern, sondern bezieht sich auch auf Comedians. Precht weiter: „Sie haben eine herrschaftsstabilisierende Funktion übernommen. Abweichler durch den Kakao zu ziehen. Leute, die sich getraut haben, mal eine andere Meinung vorzubringen oder von der augenblicklichen Mehrheitsmeinung abzuweichen. Die werden lächerlich gemacht, zum Teil auf drastische Art und Weise.“