Angela Merkel bemüht sich um Unterstützung in der Krise Deutschlands! Die Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel bleibt auch nach ihrem Rücktritt in Verbindung mit der aktuellen Bundesregierung. Wie eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken zeigt, hat sich Merkel mehrmals mit der Außenministerin Annalena Baerbock (B'90/Grüne) getroffen. Welche Themen wurden diskutiert und wie kann Merkel weiterhin Einfluss ausüben?
Die Gespräche fanden im Auswärtigen Amt in Berlin statt und drehten sich um allgemeine außenpolitische Themen. Genauere Informationen zu den Diskussionen, darunter mögliche Gespräche über den Ukraine-Konflikt, wurden nicht preisgegeben. Eine weitere Begegnung Merkels im Auswärtigen Amt ist dokumentiert: Sie traf am 2. März Jennifer Morgan, die ehemalige Geschäftsführerin von Greenpeace und aktuelle Staatsministerin. Es ging um Vorschläge für den Gulbenkian-Preis, einen Humanitätspreis, bei dem Merkel die Jury leitet.
Angela Merkel pflegt zudem Kontakt zu ihrem Nachfolger im Amt. Am 3. Januar dieses Jahres traf sie Olaf Scholz (SPD) zu einer allgemeinen Unterhaltung im Kanzleramt. Am 4. April führten Merkel und Scholz ein Telefonat. Die genauen Gesprächsinhalte wurden nicht veröffentlicht. Insgesamt gab es in diesem Jahr zwölf Gespräche zwischen Angela Merkel und Vertretern der aktuellen Bundesregierung. Neben der Kulturstaatsministerin Claudia Roth traf sie auch die Familienministerin Lisa Paus (beide B'90/Grüne). Mit Paus sprach Merkel über Themen wie Gleichstellung, Demokratie und die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die junge Generation.
Auch Gerhard Schröder (SPD) bleibt in Verbindung mit der aktuellen Regierung. Im Januar 2022 besuchte der ehemalige Bundeskanzler das Innenministerium, um mit dem Staatssekretär über die Situation der Zivilgesellschaft in Russland zu sprechen. Der Abgeordnete der Linken, Jan Korte, fordert mehr Transparenz darüber, wer sich wann mit Mitgliedern der Bundesregierung trifft. Er betont, dass sowohl die Öffentlichkeit als auch die Abgeordneten das Recht haben sollten, zu erfahren, welche Personen die Politik der Bundesregierung beeinflussen. In ihrer Antwort erklärt die Bundesregierung, dass Angela Merkel und Gerhard Schröder nicht im offiziellen Lobbyregister des Bundestags gelistet sind. Dennoch erfüllen sie auch nach ihrem Ausscheiden aus dem Amt weiterhin ihre Verpflichtungen.