Nachdem Bayern als erstes Bundesland ein Beherbergungsverbot für Gäste aus Risikogebieten in Deutschland beschlossen hatte, ist man nun auch in Niedersachsen nachgezogen. Ab sofort wird es auch dort für Menschen aus zwölf deutschen Regionen schwieriger, ihren Herbsturlaub in Niedersachsen zu verbringen. Denn das jetzt beschlossene Beherbergungsverbot soll bereits ab Samstag gelten.
Die jetzt beschlossene Maßnahme soll den touristischen Reiseverkehr während der Herbstferien einschränken. Das Verbot ist zunächst auf Menschen aus den Kreisen Cloppenburg und Wesermarsch sowie die Stadt Delmenhorst (alle Niedersachsen) beschränkt. Dazu kommen auch noch Menschen aus Bremen, Frankfurt am Main und Offenbach (Hessen), Hamm, Remscheid und Herne (Nordrhein-Westfalen), Rosenheim (Bayern) sowie dem Kreis Esslingen (Baden-Württemberg) und sämtliche Bewohner des Bundeslandes Berlin. Diese Angaben waren von der niedersächsichen Landesregierung am Freitag in Hannover gemacht worden. “Für die niedersächsische Tourismuswirtschaft ist das ein herber Rückschlag in der gerade begonnenen Erholungsphase”, erklärte Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU). Wegen der wegbrechenden Einnahmen für die Unternehmen aus dem Tourismus will die Landesregierung daher zehn Millionen Euro zur Verfügung stellen. Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) sieht in Beherbergungsverboten “das deutlich mildere Mittel” im Vergleich zu Quarantänevorgaben für die Besucher.
Die Menschen aus den betroffenen Gebieten haben jedoch trotzdem die Möglichkeit zu einem Aufenthalt in Niedersachsen. Allerdings ist dazu ein negativer Corona-Test notwendig, der maximal 2 Tage alt sein darf. Wer diesen negativen Test vorweisen kann, darf auch überall in Niedersachen beherbergt werden. Weiterhin möglich seien natürlich auch beruflich und medizinisch bedingte Reisen, sowie private Besuche bei Familie, Freunden und Bekannten. Der Ministerpräsident des Bundeslandes, Stephan Weil, bedauerte das eingeführte Beherbergungsverbot, machte jedoch auch klar, dass man durch die Entscheidung anderer Bundesländern in dieser Hinsicht unter Druck gesetzt worden sei. Man habe mit der jetzt adoptierten Entscheidung dafür sorgen wollen, dass deutsche Touristen aus Corona-Hotspots “auf niedersächsische Urlaubsziele ausweichen und das Infektionsrisiko erhöhen”, machte der SPD-Politiker die Hintergründe der Entscheidung deutlich.