Journalist Jenke von Wilmsdorff (55) ist für seine sozialen Experimente im TV bekannt. Für seine neue Reihe "JENKE." (ab Montag, 30. November, um 20:15 Uhr) geht er erneut mittels eines Selbstversuchs einem Thema auf den Grund und feiert damit sein Debüt bei seinem neuen Arbeitgeber ProSieben. "Ich war 19 Jahre bei RTL, das ist verdammt lange. Für mich war die Zeit jetzt gekommen, sich weiterzuentwickeln", erklärt von Wilmsdorff im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news. Gleichzeitig hänge er sehr an dem "Experiment"-Format, das er vor Jahren selbst entwickelt habe. "Da war es klar, dass ich es weitermachen und neugestalten werde."
In der Auftaktfolge geht der 55-Jährige der Frage nach, ob jüngeres Aussehen um jeden Preis erstrebenswert ist. "Wir wollen alle irrsinnig alt werden, aber nicht alt aussehen. Ein Beispiel: Sieben Millionen Frauen haben vergangenes Jahr Anti-Falten-Cremes gekauft. Wo kommt das her, dass wir so Probleme mit dem Alter haben?", erklärt von Wilmsdorff den Ansatz seines Experiments. Auch die sozialen Medien hätten dazu beigetragen, dass ein bestimmtes Bild von Schönheit insbesondere jüngeren Menschen vermittelt werde.
Bei seinem Schönheits-Experiment will von Wilmsdorff in 100 Tagen 20 Jahre jünger aussehen. Am Ende stellt sich die Frage, ob kosmetische Mittel dafür ausreichen oder er sich in die Hand eines Schönheitschirurgen begeben muss. Für den besonderen Effekt lässt er vor den kosmetischen Behandlungen sein Gesicht in zwei Hälften teilen. "Ich habe alles ausprobiert, was der Markt hergibt. Cremes mit Botox oder Hyaluron, Schneckenschleim oder auch Vogelkotpulver", erzählt von Wilmsdorff. Auch Ultraschall-Stäbe oder LED-Masken seien dabei gewesen. Im Anschluss habe er sich bei einer professionellen Kosmetikerin behandeln lassen. Beeindruckende Ergebnisse könne er schon einmal versprechen, sagt der Journalist.
In seinen Experimenten wolle er immer gesellschaftlich relevante Themen am eigenen Leib erfahren. "Es ist Neugier, die mich antreibt, tiefer einzutauchen in eine Problematik und gesellschaftliche Strukturen", erklärt der Journalist. Von seinen bisherigen Experimenten bereue er keines. "Alle sind wichtig. Auch wenn sie alle verdammt hart sind und jedes mich enorm fordert. Das eine mehr körperlich wie das Alkohol-Experiment, bei dem ich vier Wochen lang täglich getrunken habe, das andere mehr psychisch wie das Experiment, bei dem ich in Einzelhaft im Gefängnis war. "
Von Wilmsdorff geht an seine Versuche unvoreingenommen heran. Bei einem Experiment setze er sich vorab selbst keine Grenzen, erklärt er. "Wenn eine Grenze währenddessen entsteht, die ich nicht überschreiten möchte, dann breche ich ab. Aber ich prüfe das vorher genauestens." Wenn er andere Menschen und Protagonisten ethisch oder moralisch verletzen würde, dann gehe er natürlich auch nicht weiter. Ob ihm ein nächstes Experiment schon vorschwebt? "Ich nehme mir da nie etwas vor. Das ergibt wirklich die Zeit", sagt von Wilmsdorff. "Das Thema klopft an, da steht es und ich nehme es dankend an."