Jeffrey Epstein war in letzter Zeit so gut wie ständig in den Nachrichten. Ihm wird vorgeworfen, über mehrere Jahre hinweg mit Kindern gehandelt zu haben. Dies ist das zweite Mal, dass er mit dieser Anklage konfrontiert wird. Beim letzten Mal kam er im Grunde mit einem blauen Auge davon und musste nur 13 Monate ins Gefängnis. Diesmal jedoch wird die Anklage gegen ihn immer stichhaltiger, und es sieht so aus, als würde der mutmaßliche Serienvergewaltiger endlich vor Gericht stehen. Das FBI hat eine Razzia in seiner Villa in Manhattan durchgeführt und dabei Kinderpornografie und andere belastende Beweise gefunden. Doch trotz der sich häufenden Beweise hat Epsteins Anwalt enthüllt, dass sein Mandant bereit ist, bis zu 100 Millionen Dollar zu zahlen, um auf Kaution aus dem Gefängnis zu kommen.
Nahe zur gleichen Zeit, als diese Nachricht bekannt wurde, drängten zwei von Epsteins Anklägern Richter Richard Berman, ihn während einer Haftanhörung vor einem Bundesgericht in Manhattan ohne Kaution in Haft zu halten. Es wird erwartet, dass Berman am Donnerstagmorgen entscheiden wird, ob er Epstein gegen Kaution freilässt oder nicht. Der stellvertretende US-Staatsanwalt Alex Rossmiller sagte, dass mehrere andere Frauen die Behörden kontaktiert haben, nachdem Epstein letzte Woche angeklagt wurde.
Courtney Wild und Annie Farmer erschienen zur Haftanhörung, um zu beantragen, dass ihr Missbrauchstäter im Gefängnis bleibt. Wild war 14 Jahre alt, als sie von Jeffrey Epstein in Palm Beach, Florida, sexuell missbraucht wurde. Sie sagte: "Er ist eine beängstigende Person, die auf der Straße herumläuft." Farmer war 16, als sie von Epstein in New York City belästigt wurde.
In einem verschlossenen Safe in Epsteins Villa wurden eine Menge Bargeld, Dutzende von Diamanten und ein abgelaufener Reisepass aus einem anderen Land aus den 1980er Jahren gefunden, der Epsteins Foto mit einem anderen Namen trägt. In diesem Pass ist sein Wohnsitz als Saudi-Arabien angegeben. In dem Tresor wurden auch zahlreiche Fotos von jungen Frauen in kompromittierenden Positionen gefunden. Mindestens eine Person wurde als eine der Frauen identifiziert, die sich gemeldet haben und behaupteten, ein Opfer Epsteins zu sein.
Epsteins Anwalt erklärte gegenüber Richter Berman, er sei von seinem Mandanten ermächtigt worden, den von ihm festgelegten Kautionsbedingungen zuzustimmen, selbst wenn es sich um 100 Millionen Dollar handeln sollte. Der Anwalt versicherte auch, dass Epstein kein Milliardär sei. Epsteins Anwälte versuchen, ihn auf Kaution freizubekommen und in seinem 77 Millionen Dollar teuren Stadthaus in Manhattan unter Hausarrest zu stellen.
Epstein ist angeklagt, zwischen 2002 und 2005 Dutzende von minderjährigen Mädchen in seinen Häusern in New York City und Palm Beach sexuell missbraucht zu haben. Einige der Mädchen waren erst 14 Jahre alt. Sie wurden angeheuert, um ihm Massagen zu geben, für die er 200 Dollar bezahlte, und dann von Epstein penetriert.
Kürzlich wurde bekannt, dass Epstein 350.000 Dollar an zwei mögliche Mitverschwörer gezahlt hat, was die US-Staatsanwaltschaft dazu veranlasste, keine Kaution zu fordern. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Epstein angesichts seines Reichtums und seines alten saudi-arabischen Reisepasses ein ernsthaftes Fluchtrisiko darstellt. Er hat allen Grund zu fliehen und die Mittel dazu, wenn er aus dem Gefängnis entlassen wird.
Epsteins Anwalt versucht, die Anklage gegen seinen Mandanten fallen zu lassen, und beruft sich dabei auf die Nichtverfolgungsvereinbarung, die Epstein 2007 mit dem Justizministerium unterzeichnet hat. Epstein wurde 2008 verhaftet, im selben Jahr, in dem er Berichten zufolge einer Reihe von Opfern, die behaupteten, von ihm belästigt worden zu sein, eine stille Abfindung zahlte. Das Problem war, dass es noch mehr Mädchen gab, die immer wieder die gleiche Geschichte erzählten.
Epstein soll mehr als ein Jahrzehnt lang in Serie Mädchen sexuell missbraucht und vergewaltigt haben. Am Ende wurde er des Missbrauchs von mehr als 80 Frauen für schuldig befunden. Und der damalige Arbeitsminister Alexander Acosta half Epstein, die Folgen seiner Verbrechen zu vermeiden. Zu dieser Zeit war Acosta der mit dem Fall befasste US-Staatsanwalt. Er handelte eine außergewöhnliche Vereinbarung aus, die das Ausmaß von Epsteins Verbrechen und die große Zahl der beteiligten Personen verschleierte. In der Vereinbarung wurde Epstein in einem einzigen Fall der Anwerbung von Minderjährigen angeklagt. Er wurde zu 18 Monaten Haft in einem Gefängnis in Palm Beach verurteilt. Während dieser Zeit durfte er sechs Tage in der Woche das Gefängnis verlassen, um zu "arbeiten". Er hat 13 Monate seiner Strafe verbüßt.
Jeffrey Epstein hat im Laufe der Jahre eine Reihe berühmter Freunde beherbergt, darunter Donald Trump und Bill Clinton. Auch zum milliardenschweren Limited-Gründer Les Wexner unterhielt er jahrzehntelang sehr enge Beziehungen.
