Mutmaßliche Falschaussagen
Gegen die beiden Gefängniswärter, die während des Todes des inhaftierten US-Millionärs Jeffrey Epstein (1953-2019) im Dienst waren, wurde an diesem Dienstag Anklage wegen mutmaßlicher Falschangaben erhoben. Das berichtet die “New York Times”. Den beiden Wärtern wird laut der bei einem New Yorker Gericht am Montag eingereichten Anklageschrift vorgeworfen, die regelmäßigen Kontrollen der Zelle unterlassen und dies mit falschen Aufsichtsprotokollen vertuscht zu haben. Epstein hatte sich im Alter von 66 Jahren im New Yorker Bundesgefängnis das Leben genommen und war am Morgen des 10. August leblos in seiner Zelle gefunden worden.
Die New Yorker Staatsanwaltschaft warf dem Unternehmer vor, zwischen 2002 und 2005 zahlreiche minderjährige Mädchen unter 14 Jahren sexuell missbraucht zu haben. Im kommenden Jahr sollte der Prozess beginnen. Bei einer Verurteilung hätte Epstein eine Haftstrafe von bis zu 45 Jahren gedroht. Prinz Andrew (59), der zweitälteste Sohn von Queen Elizabeth II., sorgt mit seiner Freundschaft zu dem vermeintlichen Sexualstraftäter bis heute für Schlagzeilen.
Die US-Justiz untersuchte nach dem Tod Epsteins, ob bei der Bewachung des Häftlings Fehler unterlaufen sind. Die Angeklagten im Alter von 31 und 41 Jahren hätten ihre Pflicht verletzt, für die Sicherheit des Insassen zu sorgen, erklärte Bundesanwalt Geoffrey Berman nun bei der Verkündung der Anklage. Zwischen 22.30 Uhr und 06.30 habe kein Kontrollgang zu Epsteins Zelle stattgefunden.
Hilfe bei Depressionen bietet die Telefonseelsorge unter der kostenlosen Rufnummer: 0800/111 0 111.
(jom/spot)