Die Existenzängste der Unternehmen in Deutschland sind in der anhaltenden Pandemie wieder leicht gestiegen. Im Februar stuften 18,7 Prozent der Unternehmen in einer Ifo-Konjunkturumfrage ihre Existenz als gefährdet ein, wie das Münchner Forschungsinstitut am Donnerstag mitteilte. Im November 2020 hatten sich demnach 17,6 Prozent angesichts der Corona-Krise akut bedroht gefühlt - im Mai hatte der Anteil indes noch 21,8 Prozent betragen.
Die stärksten Konjunkturängste verzeichnete das Institut im Februar im Tourismusbereich. Der Umfrage zufolge waren knapp 84 Prozent der Reisedienstleister in ihrer Existenz gefährdet. Bei den Hotels in Deutschland betrug der Anteil rund 82 Prozent, bei Restaurants und Gaststätten 72 Prozent. Im Vergleich der Wirtschaftsbereiche folgte die Bekleidungsindustrie mit knapp 37 Prozent. Unter den Einzelhändlern und Autoverkäufern gaben etwa 35 Prozent an, in ihrer Existenz bedroht zu sein.
In der Autoindustrie hingegen waren den Angaben zufolge nur gut zwei Prozent der befragten Unternehmen durch die Corona-Krise wirtschaftlich gefährdet. Auch Rechts- und Steuerberater sind in der Krise ausgelastet, ebenso wie Pharmaunternehmen: In beiden Branchen sah sich nur je rund ein Prozent der befragten Firmen bedroht. "Vergleichsweise entspannt" seien insgesamt auch das Bauhauptgewerbe mit einem Anteil von 3,6 Prozent sowie die deutsche Industrie mit 7,5 Prozent, erklärten die Forscher.
by Patrik Stollarz