Im vergangenen Jahr haben Trockenheit und anhaltende Hitze bei knapp jedem fünften Versorger (19 Prozent) in Deutschland zu Engpässen bei der Verfügbarkeit von Wasserressourcen geführt. "In deren Versorgungsgebiet sind beispielsweise Brunnen zeitweise trockengefallen", erklärte der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW), der rund 360 Unternehmen der Branche befragte und die Ergebnisse am Dienstag in Berlin vorstellte. Rund ein Drittel der Unternehmen war zudem bei der Wasseraufbereitung an Spitzentagen zu 90 Prozent ausgelastet.
Hohe Spitzenbedarfe können zu Einschränkungen in der Versorgung führen. Dann können etwa Bewässerungsverbote für den heimischen Garten oder Mengenbeschränkungen bei Großverbrauchern ausgesprochen werden. Solche Ereignisse seien aber eine Ausnahme, erklärte der DVGW. Die Versorgung in Deutschland bleibe in den kommenden Jahren sichergestellt.
"Im Gegensatz zu anderen Ländern, auch innerhalb Europas, steht Trinkwasser den Menschen bei uns jederzeit in bester Qualität zu Verfügung", sagte DVGW-Vorstand Wolf Merkel bei der Vorstellung der Umfrage in Berlin. Dies gelte auch bei anhaltender Hitze. Es seien allerdings Maßnahmen nötig, um die Versorgung langfristig zu sichern.
Eine Lösung für alle Versorgungsgebiete gebe es dabei nicht. Neue Talsperren, unterirdische Wasserspeicher oder der Ausbau eines Fernleitungssystems könnten helfen. Außerdem forderte Wolf, Genehmigungsverfahren zu beschleunigen. "Es kann nicht sein, dass auslaufende Wasserrechtsverfahren oder über Jahre andauernde Genehmigungsverfahren die Planungssicherheit der Wasserversorger gefährden", sagte er.
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