Jeder dritte Mieterhaushalt in Deutschland ist laut einer Studie des Öko-Instituts mit seinen Wohnkosten überlastet. Demnach geben sieben Millionen Haushalte hierzulande mehr als 30 Prozent ihres Einkommens für die Warmmiete aus, erklärte der Deutsche Mieterbund bei der Veröffentlichung der Studie am Donnerstag in Berlin. Besonders belastet seien darunter die 3,1 Millionen Haushalte, die mehr als 40 Prozent ihres Einkommens fürs Wohnen ausgeben.
Insgesamt gibt es in Deutschland rund 21 Millionen Mieterhaushalte - die Hälfte von ihnen gehöre den unteren drei Einkommensklassen an, stellte der Mieterbund fest. Mietende in diesen Einkommensklassen hätten durchschnittlich 1709 Euro pro Monat zur Verfügung.
"Gerade Haushalte, die in älteren, ineffizienten sowie fossil beheizten Gebäuden wohnen, sind viel stärker durch hohe Energiekosten belastet", erklärte Melanie Weber-Moritz, Bundesdirektorin des Deutschen Mieterbundes (DMB). Die durchschnittlichen Heizkosten für Mieterinnen und Mieter hätten sich in den Jahren vergangenen beiden Jahren von 64 Euro auf 123 Euro pro Monat fast verdoppelt.
Zusätzlich werden die Haushalte durch steigende Mieten und die dauerhafte Umlage von Sanierungskosten belastet. "Das ist für die Mehrheit der Mieterinnen und Mieter nicht mehr leistbar", kritisierte Weber-Moritz. Die Mietrechtsreformen aus dem Koalitionsvertrag müssten umgesetzt werden, um dem entgegenzuwirken. Der DMB forderte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) auf, seine "Blockadehaltung" bei Themen wie Mietpreisbremse und Schonfristzahlungen aufzugeben.
Das Statistische Bundesamt spricht erst ab Mietausgaben von über 40 Prozent des Einkommens von einer "Überlastung" durch die Wohnkosten. Zahlen für 2022 hat das Statistikamt bisher noch nicht veröffentlicht. Durchschnittlich gaben Mieterinnen und Mieter laut Mieterbund zuletzt 28 Prozent ihres Einkommens fürs Wohnen aus.
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