Auch in Japan können Frauen nun die Abtreibungspille nutzen: Das Gesundheitsministerium in Tokio hat das Mittel Mifepriston für medikamentöse Schwangerschaftsabbrüche zugelassen. Mit ihm können laut einem Rundschreiben an die Ärzte des Landes Schwangerschaften bis zur neunten Woche beendet werden.
Der öffentich-rechtliche Fernsehsender NHK berichtete am Samstag, dass die Kosten für einen Abbruch mit der Pille bei umgerechnet rund 660 Euro liegen. Sie würden nicht von den Krankenkassen gedeckt.
Schwangerschaftsabbrüche sind in Japan grundsätzlich bis zur 22. Woche legal, es wird allerdings in der Regel die Zustimmung des Partners benötigt. Bislang war ein chirurgischer Eingriff die einzige Option für einen Abbruch. Nun soll bis zur neunten Woche auch der medikamentöse Abtreibung möglich sein, bei dem zusammen mit Mifepriston - in Deutschland unter dem Handelsnamen Mifegyne bekannt - auch das Mittel Misoprostol eingenommen wird.
loc/jes