Böhmermanns Vorwürfe gegen Arne Schönbohm
Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ist noch nie etwas Derartiges vorgekommen: Der ZDF-Komiker Jan Böhmermann steht im Mittelpunkt der Affäre um Innenministerin Nancy Faeser (SPD, BILD berichtete)! Böhmermann hatte in seiner Sendung öffentlich Vorwürfe gegen den Ex-Cyber-Chef Arne Schönbohm erhoben, die sich später als haltlos erwiesen.
Schönbohms Absetzung aufgrund der Vorwürfe
Wie "Wir Online" berichtet, wurde Schönbohm laut einem internen Ministeriums-Vermerk "aufgrund der aktuellen Vorwürfe", die "nach der Ausstrahlung der ZDF-Sendung 'ZDF Magazin Royale' vom 7. Oktober verbreitet wurden", abgesetzt. Die Sendung habe das Vertrauen in die Amtsführung nachhaltig beschädigt, obwohl die Vorwürfe gegen Schönbohm falsch waren.
Neue Vorwürfe gegen Nancy Faeser
"FOCUS Online" hat Einblick in ein Dokument, das Nancy Faeser weiter belastet. Es gibt neue Vorwürfe im Fall Schönbohm gegen die Innenministerin Nancy Faeser (53, SPD)!
Kritik von Christian Hillgruber
Der angesehene Bonner Staatsrechtprofessor Christian Hillgruber ist entsetzt und fordert in BILD: "Es ist höchste Zeit, diesem Politclown in einem öffentlich-rechtlichen Sender, den wir mit unserem Rundfunkbeitrag mitfinanzieren, seine Spielwiese zu nehmen." Hillgruber hält es für abwegig, dass die Böhmermann-Sendung als Grund für die Zwangsversetzung von Schönbohm angeführt wurde, ohne die von Böhmermann vorgebrachten falschen Anschuldigungen zu überprüfen. Er warnt davor, dass Fernsehpolitiker durch unbewiesene Anschuldigungen über die Zukunft eines Beamten entscheiden können.
Ermittlungen gegen Jan Böhmermann
Die Kölner Polizei hat Ermittlungen gegen Jan Böhmermann (42) eingeleitet. Der Jurist Hillgruber beklagt, dass die Politik eingeschüchtert und willfährig reagiert. Das dürfe so nicht weitergehen. Lars Castellucci (49, SPD), der Vorsitzende des Innenausschusses des Bundestages, hat bereits zugegeben, dass Schönbohm aufgrund der Böhmermann-Show abgesetzt wurde. Die damalige Berichterstattung habe eine starke Resonanz in der Öffentlichkeit hervorgerufen.
