Italiens Regierung hat für die von Überschwemmungen betroffene Region Emilia-Romagna Hilfen in Höhe von mehr als zwei Milliarden Euro bereitgestellt. Mit dem Geld sollen unter anderem Haushalte, Geschäfte, landwirtschaftliche Betriebe, das Transportsystem, Schulen und das Gesundheitswesen unterstützt werden, wie Regierungschefin Giorgia Meloni am Dienstag nach einer Kabinettssitzung mitteilte.
Die Regierung wisse, dass es sich um Notfälle handele und es eine Phase des Wiederaufbaus geben werde, sagte die Ministerpräsidentin weiter. Die "gesamten Bedürfnisse und Schäden" könnten allerdings aktuell noch nicht beziffert werden. Mit 700 Millionen Euro sollen zunächst hauptsächlich Exportunternehmen unterstützt werden. 580 Millionen Euro gehen an Angestellte und Selbstständige, die durch die Flut arbeitslos geworden sind.
Angesichts der hohen Verschuldung Italiens sei es nicht leicht, zwei Milliarden Euro "innerhalb weniger Tage" aufzubringen, betonte Meloni. Um die Hilfen zu finanzieren, wurden unter anderem die Eintrittspreise für die Museen im Land vorübergehend um einen Euro erhöht, zudem wurde Geld aus der staatlichen Lotterie entnommen.
Vor einer Woche war in der im Nordosten Italiens gelegenen Region innerhalb von 36 Stunden so viel Regen gefallen wie sonst in einem halben Jahr. Flüsse traten über die Ufer und überfluteten Felder, Straßen und Häuser. 14 Menschen kamen ums Leben. Bis Montag konnten 23.000 Menschen nicht in ihre Häuser zurückkehren.
lt/lan