Colin Huang ist der Gründer und CEO der Shopping-App Pinduoduo. Huang wuchs in Hangzhou auf. Er besuchte die Zhejiang-Universität und machte seinen Master in Informatik an der Universität von Wisconsin. Im Jahr 2004 begann er bei Google als Software-Ingenieur, der an frühen E-Commerce-Algorithmen arbeitete. Im Jahr 2006 kehrte er nach China zurück, um Google China mit aufzubauen. Im Jahr 2007 gründete er sein erstes Unternehmen, eine E-Commerce-Website namens Ouku.com. Er verkaufte es drei Jahre später. Anschließend gründete Huang Pinduoduo. Das in Shanghai ansässige Startup ist über WeChat, Chinas beliebte Messaging-App, zugänglich. Pinduoduo bringt das Erlebnis eines Einkaufszentrums auf Ihr Smartphone. Eine Gruppe von Personen kauft gemeinsam ein, um Rabatte zu erhalten.
Pinduoduo wird täglich von bis zu fünf Millionen Menschen in China genutzt. Das Unternehmen ging Ende Juli zu einem Preis von 24 Dollar pro Aktie an die Börse, wodurch es mit knapp 24 Milliarden Dollar bewertet wurde und Huang sofort zum Milliardär und zur 12reichsten Person in China wurde. Das alles hat er in nur dreieinhalb Jahren geschafft. Das ist verdammt schnell. Die Grundlage für den schnellen Erfolg seines neuesten Unternehmens ist jedoch Huangs langjährige Erfahrung als Unternehmer.
Sky9 Capital ist neben Tencent, Lightspeed und Sequoia ein Investor in der Serie-B-Finanzierungsrunde von Pinduoduo. Ron Cao, ein leitender Angestellter von Sky9 mit Sitz in Shanghai, berichtete, dass seine Firma von Huangs Unternehmergeist sehr beeindruckt war, was sie dazu veranlasste, in das Unternehmen zu investieren. Cao ist der Meinung, dass Huang eine Reihe von Dingen besser versteht als der durchschnittliche Gründer, und das ist mehr als alles andere der Grund für den Erfolg von Pinduoduo nach so kurzer Zeit.
Huang versteht die internationalen Märkte besser als viele andere. Er ist zweisprachig und hat in den frühen 2000er Jahren bei Google in den Vereinigten Staaten gearbeitet. Dadurch hat er ein besseres Verständnis für eine andere Kultur als die meisten amerikanischen Unternehmer.
Huang kann auch auf jahrzehntelange unternehmerische Erfahrung zurückgreifen. Er ist ein Serienunternehmer, der vor Pinduoduo drei Unternehmen aufgebaut hat, zwei E-Commerce-Startups und ein Spielestudio. Keines dieser Unternehmen war so erfolgreich wie Pinduoduo, aber Huang hat mit ihnen Geld verdient und wertvolle Erfahrungen gesammelt.
Huang weiß, wie man virales, soziales Shopping schafft. Das ist ein großer Teil des Erfolgs von Pinduoduo, denn es gibt den Käufern einen Anreiz, sich auf der Plattform auszutauschen. Es verbindet Gruppen von Käufern mit Anbietern. Sobald die Gruppe dem Kauf zugestimmt hat, versenden die Anbieter ihre stark verbilligten Produkte. Es handelt sich um eine Form des "sozialen Handels", die persönliche Netzwerke zum Vorteil sowohl der Unternehmen als auch der Kunden nutzt.
Huang hat eine globale Vision. Im Moment ist Pinduoduo nur in China erhältlich. Es ist jedoch durchaus vorstellbar, dass das Konzept von Pinduoduo auch außerhalb Chinas ein Erfolg werden könnte.
Extrem niedrige Preise sind eine überzeugende Attraktion von Pinduoduo. Die Rabatte betragen in der Regel bis zu 90 % und reichen von Bettlaken für 1,50 Dollar bis zu Computern für 150 Dollar.
Bereits im Juli haben wir über den bevorstehenden Börsengang von Pinduoduo in den USA berichtet. Damals berichteten wir, dass das Unternehmen 85,6 Aktien zu je 16 bis 19 Dollar anbietet und Huang nach dem Börsengang 46,8 Prozent seines Unternehmens besitzen würde. Als Pinduoduo an die Börse ging, tat es dies zu einem Preis von 19 Dollar pro Aktie und schloss den ersten Handelstag mit 24 Dollar pro Aktie. Derzeit werden PDD-Aktien an der NASDAQ mit 19,64 $ gehandelt.
