Seit Montag wurden die russischen Gas-Lieferungen durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1gestoppt. Dies hat nun zur Folge, dass sich die deutschen Gas-Speicher bereits jetzt wieder zu leeren beginnen. Und dass, obwohl der Verbrauch im Sommer verschwindend gering sein sollte! Wie kommen wir bloß durch den Winter? Lesen Sie hier alles, was Sie jetzt wissen müssen.
Der Stopp der Gaslieferungen wegen der Arbeiten an der Gaspipeline Nord Stream 1 sorgt dafür, dass sich die Gas-Speicher in Deutschland leeren. Am Mittwoch meldete
Europas Gasinfrastruktur-Betreiber (GIE) einen Rückgang der Gasreserven um 0,06 Prozent. Am Vortag war die Füllmenge dagegen noch um 0,09 Prozent angestiegen. Zuletzt war die Reserve im Speicher am 4. April 2022 gesunken. Damals war es zu einer kalten Nacht mit Temperaturen um die minus 2 Grad gekommen. Trotz des deutlich geringeren Verbrauchs im Sommer beginnen sich die Speicher nun zu leeren, da im Augenblick kein Gas aus Russland Deutschland erreicht. “Es wird jetzt wieder ausgespeichert – allerdings nur in geringem Umfang“, bestätigte deshalb am Donnerstag eine Sprecherin der Bundesnetzagentur.
Allerdings will die Bundesregierung die Speicher versuchen zu füllen. Deshalb ist es bedauerlich, dass die Gasreserven bereits jetzt sinken. Die Regierung wollte die Speicher nämlich weiter auffüllen, um eine Abhängigkeit vom russischen Gas im kommenden Winter zu vermeiden. Aus diesem Grund hatte man sich Ziele gesetzt, die Speicher bis zu verschiedenen Terminen so weit wie möglich zu füllen. Eigentlich wollte man zum 1. Oktober einen Füllstand von 80 Prozent erreichen und diesen dann bis zum 1. November auf 90 Prozent ausbauen. Aktuell liegt der Füllstand bei 64,5 Prozent. Noch ist allerdings fraglich, ob Nord Stream 1 nach den Arbeiten zur Instandsetzung noch einmal ans Netz gehen wird. Experten vermuten nämlich, dass ab sofort kein weiteres Erdgas aus Russland an Deutschland geliefert werden wird. Eigentlich sollen die Gaslieferungen am 21. Juli wieder aufgenommen werden. Ob dies allerdings wirklich passiert, bleibt abzuwarten.
