Ist Putin nur noch eine Marionette? Um den Krieg in der Ukraine erfolgreich zu gestalten, ist der russische Präsident Wladimir Putin auf die russische Militärelite angewiesen. Doch zuletzt hagelt es vor allem Kritik für die russische Militärführung. In diesem Zusammenhang werden der Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin und Tschetschenen-Rambo Ramsan Kadyrow immer mächtiger und einflussreicher. Könnten diese Männer sogar für Putins Sturz sorgen – und wenn, was passiert wenn diese wahnsinnigen Hardliner an die Macht kommen – wird dann alles noch viel Schlimmer?
Während die russische Armee in der Ukraine weit hinter den Erwartungen zurückbleibt, bekommen 2 Männer immer mehr Zuspruch, die auf eine knallharte Linie im Ukraine-Krieg drängen. Dabei handelt es sich um Jewgeni Prigoschin und Ramsan Kadyrow. Beide Hardliner setzten Putin zuletzt unter Druck, weil ihnen die militärischen Entscheidungen aus dem Kreml allem Anschein nach nicht gefallen hatten. Vor allem Verteidigungsminister Sergei Schoigu und Generalstabschef Gerassimow sind Ziele der Kritik von Kadyrow und Prigoschin. Mittlerweile befindet sich Putin in einer Lage, in der er auf die Hilfe von beiden Konfliktparteien angewiesen ist, deren Interessen sich jedoch nicht vereinbaren lassen. Gerade erst am Dienstag hatte Tschetschenen-Führer Kadyrow erneut gewettert, dass die russischen Angriffe in der Ukraine zu schwach seien. Er forderte die russische Militärführung dazu auf, ganze ukrainische Städte dem Erdboden gleich zu machen. Zudem forderte Kadyrow auch vom russischen Präsidenten Wladimir Putin, das Geschwätz der “militärische Spezialoperationen“ aufzugeben und endlich von einem Krieg zu sprechen.
Kurzzeitig schien Kadyrow nach dem Austausch des Oberbefehlshabers der russischen Streitkräfte in der Ukraine und der kurz darauf folgenden massiven Bombardierung ukrainischer Städte zufriedengestellt zu sein. Doch nun übt der in der Bevölkerung beliebte Kadyrow wieder mehr Druck auflade mir Putin aus. Offenbar sieht Kadyrov die drohende Gefahr, dass die Russen auch in den kommenden Tagen immer mehr Territorium in der Ukraine wieder verlieren könnten. Söldner-Chef Prigoschin hingegen kritisiert nun erneut das russische Verteidigungsministerium. Diesmal geht es darum, dass sich die russische Armee auf die Leistungen der Wagner-Söldner verlasse, sich gleichzeitig aber weigere diese anständig auszustatten. Allem Anschein nach will Prigoschin also mehr Geld für seine Schattenarmee, die bereits jetzt Parallelstrukturen zur russischen Armee aufbaut. Darin sehen viele Militärexperten nun auch eine Gefahr für Putins Macht in Moskau. Denn Prigoschin investiert bereits reichlich Geld und finanziert seit neuestem auch in Medien. Will der Söldner nun Putins Monopolstellung bei der Meinungsbildung angreifen? Kurioserweise steigt Prigoschins Macht weiter an, obwohl auch seine Truppen den Vormarsch der ukrainischen Armee nicht aufhalten können. Denn auch seine Gruppe von Söldner musste während des Krieges herbe Verluste einstecken. Deshalb glauben Militärstrategen hinter der ständige Kritik an der russischen Militärführung auch eine Taktik zu erkennen, um von den Problemen seiner eigenen Soldaten abzulenken. Man darf gespannt sein, wie sich der Machtkampf im Kreml weiter entwickeln wird.