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Ist Kadyrow der nächste auf Putins Todesliste? Nach dem Tod von Jewgeni Prigoschin - Tschetschenen-Führer bangt um sein Leben

Muss Kadyrow um sein Leben bangen? Nach dem unerwarteten Tod des "Wagner"-Anführers Jewgeni Prigoschin (†62) könnte nun der nächste einflussreiche Militär in Russland unter mysteriösen Umständen verschwinden. Steht Putins tschetschenischer "Rambo" auf einer Todesliste?

Zielt Putin auf die Ausschaltung weiterer Kritiker?

Diese Vorhersage stammt von Dmitri Gudkow (43), einem Oppositionspolitiker und früheren Mitglied der Duma in Russland. Nach Gudkows Meinung könnte der russische Machtkomplex, nach dem Tod von Prigoschin, nun andere einflussreiche Figuren ins Visier nehmen, die als Bedrohung für ihre Macht gelten. Im Fokus steht Ramsan Kadyrow (46), der Führer von Tschetschenien, der auch als "Putins Bluthund" bekannt ist. Warum? Kadyrow war ein enger Verbündeter von Prigoschin und unterstützte ihn in seinem Kampf gegen das russische Verteidigungsministerium. Durch seine Vergangenheit als ehemaliger Anti-Kreml-Kämpfer während des Tschetschenien-Kriegs wird er von vielen in der russischen Machthierarchie immer noch mit Skepsis betrachtet. Er hat sich damit gebrüstet, in der Vergangenheit schon russische Soldaten getötet zu haben. Putin konnte Kadyrow bislang in die russische Machtstruktur einbinden. Aber laut Gudkow hat Putin aufgehört, als Vermittler zwischen verschiedenen Gruppen im Kreml zu agieren. Diese Rolle scheint ihn zu überfordern. Die internen Konflikte kommen nun an die Oberfläche, erläuterte Gudkow dem Anti-Kreml-Sender "Nexta".

Verliert nun auch Kadyrow seine Stellung?

Gudkow sieht den Tod des Söldnerführers Prigoschin als Zeichen für die steigenden Konflikte. Prigoschin starb Mitte August bei einem Flugzeugabsturz nahe Moskau. Experten vermuten, dass es sich dabei nicht um einen Zufall handelte, sondern um einen Angriff auf den "Wagner"-Führer, der im Juni einen Aufstand gegen den Kreml angeführt hatte. Neben Prigoschin starben auch andere Söldnerkommandeure, darunter Dmitri Utkin, der Neonazi und Stellvertreter von Prigoschin. Der russische Oppositionelle Gudkow prophezeit, dass Kadyrow ein ähnliches Schicksal wie Prigoschin ereilen könnte: "Es wird auch einen Konflikt mit Kadyrow geben, da bin ich mir sicher. Denn Kadyrow ist einer der größten Gegner der russischen Staatsmacht." Gudkow fügte hinzu: "Kadyrow hat seine eigene gut ausgerüstete Armee und hat großen Einfluss außerhalb des Sicherheitsapparats." Besonders die "Silowiki", Insider des russischen Sicherheitsapparats, betrachten Kadyrow mit Sorge. Laut Gudkow wird es bald zu einem offenen Konflikt zwischen ihnen und Kadyrow kommen. Auch eine Eskalation zwischen dem russischen FSB-Geheimdienst und dem Verteidigungsministerium wird befürchtet. "Die interne Spannung steigt ständig", urteilt Gudkow daher.