Anlässlich des Auftaktes zur alljährlichen Jahrestagung der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Bundeskanzlerin Angela Merkel deutlich vor der Gefahr weiterer Pandemien gewarnt. Aus diesem Grund rief die deutsche Bundeskanzlerin die Weltgemeinschaft dazu auf, sich besser auf zukünftige Ereignisse vorzubereiten.
Am Montag hatte Merkel an der Jahrestagung der WHO teilgenommen. In einer eingespielten Videobotschaft erläuterte die deutsche Bundeskanzlerin: “Diese Pandemie ist noch nicht bewältigt; und sie wird auch nicht die letzte sein”. Angesichts der schlimmen Folgen, die durch die Corona-Pandemie weltweit verursacht worden sind, plädierte die Kanzlerin für einen internationalen Pandemievertrag, der eine besserer Kooperation zwischen den Ländern ermöglichen soll. Merkel äusserte die Hoffnung, dass mit dieser Maßnahme künftig schneller gewarnt und gehandelt werden könne. So lasse sich vielleicht dann eine neue globale Pandemie bereits im Keim ersticken. “Nach der Pandemie ist vor der Pandemie”, machte Merkel deutlich. “Auf die nächste sollten wir möglichst gut vorbereitet sein. Das ist das Signal, das ich mir von dieser Weltgesundheitsversammlung erhoffe”, hofft die deutsche Kanzlerin.
Doch trotz der Verbesserung der Pandemie-Lage verteilte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus (56) auch Kritik. Vor allem kritisierte der WHO-Chef die reichen Länder. Diese hätten zum bisherigen Zeitpunkt einen Großteil des verfügbaren Impfstoffs aufgekauft. 75 Prozent aller Impfdosen seien an nur zehn Ländern gegangen. In zahlreichen anderen Ländern müssten hingegen noch Millionen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesens warten, bis sie endlich eine Impfung bekommen. Ghebreyesus forderte die reichen Länder dazu auf, einen Teil der Impfdosen abzugeben. So soll dann erreicht werden, dass bis September 10 % und bis zum Ende des Jahres 30 % der Bevölkerung gegen Covid-19 geimpft sein könnte. Die sogenannte Weltgesundheitsversammlung findet jedes Jahr statt. Dabei handelt es sich gleichzeitig um das höchste Gremium, das Entscheidungen treffen kann. Hier wird sowohl über den Schwerpunkt der Arbeit als auch über das Budget entschieden.
