Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, sieht im Betätigungsverbot für die radikalislamische Hamas und den pro-palästinensischen Verein Samidoun durch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) eine "wichtige Entscheidung mit Signalwirkung". Hinsichtlich eines verbesserten Sicherheitsgefühls für Juden in Deutschland sei dieser Schritt "ein Anfang", sagte Prosor im Interview mit dem "Mannheimer Morgen". "Wenn man konsequent gegen die Hamas und Samidoun vorgeht, werden Juden und Israelis sich in Deutschland in Zukunft sicherer fühlen können."
Ein ebenso klares Signal wie von der deutschen Politik erwarte er diesbezüglich von der deutschen Öffentlichkeit, sagte Prosor. "Nach dem Massaker des 7. Oktober erwarte ich, dass sich die deutsche Bevölkerung auf die Seite Israels und gegen das Böse stellt." Israel und Deutschland teilten dieselben Werte: "Demokratie, Freiheit und Frieden". Wem diese Werte wichtig seien, sollte daher auf der Seite Israels stehen.
Mit Blick auf die Situation im Gazastreifen sagte der Botschafter: "Die humanitäre Lage macht jeden traurig, der ein Mensch ist." Die Verantwortung dafür sieht Prosor jedoch klar bei der Hamas, der die eigene Bevölkerung "egal" sei. Israel werde "nie Zivilisten direkt" angreifen. Doch wenn diese Zivilisten als Schutzschilde missbraucht würden, passiere das, "was wir nun sehen und bedauern". Dies sei das "zynische Kalkül" der Hamas.
In diesem Zusammenhang kritisierte Prosor auch die palästinensische Führung im Westjordanland. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas habe die Gräueltaten der Hamas "nicht verurteilt", ebenso wenig wie Israels Nachbarländer Jordanien und Ägypten sowie viele muslimische Verbände in Deutschland. "Mit denjenigen, die die Taten der Hamas nicht klar verurteilen, haben wir ein Problem", sagte der Diplomat. Da müsse gelten: "Null Toleranz".
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