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Israelischer Offizier: Erste Militärübung in Deutschland "bewegendes Ereignis"

Mehrere Nachfahren von Holocaust-Überlebenden unter israelischen Teilnehmern

Die am Montag beginnende erste deutsch-israelische Militärübung auf dem Staatsgebiet der Bundesrepublik hat für viele israelische Soldaten eine große symbolische Bedeutung. Die zweiwöchige Übung sei ein "sehr bewegendes Ereignis für alle" Beteiligten, sagte der israelische Offizier und Enkel eines Holocaust-Überlebenden T. der Nachrichtenagentur AFP in einem Telefoninterview. Auch unter den teilnehmenden israelischen Piloten seien mehrere Nachfahren von Holocaust-Opfern, darunter auch Überlebende des KZ Dachau.

Bei der Militärübung wird nach Angaben der deutschen Luftwaffe eine deutsch-israelische Formation zum Gedenken an das Olympiaattentat von 1972 am Dienstag den Fliegerhorst Fürstenfeldbruck überfliegen. Im Anschluss wird die deutsch-israelische Delegation demnach in der KZ-Gedenkstätte Dachau einen Kranz niederlegen und der Opfer des Holocausts sowie der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gedenken.

"Wir hatten den Eindruck, dass wir zum ersten Mal in der Geschichte nach Deutschland kommen müssen, um ihnen (den Deutschen) zu zeigen, wir sehr wir sie schätzen", sagte T. zu AFP. In den vergangenen fünf Jahren seien die Streitkräfte beider Länder "erkennbar aneinander gerückt". So habe es operativen und geheimdienstlichen Austausch gegeben, aber auch gemeinsame Übungen. Zwei Mal sei die deutsche Luftwaffe zu multinationalen Übungen in Israel gewesen.

Die israelische Übung in Deutschland dauert nach Angaben der Bundeswehr vom 17. bis zum 28. August. In der ersten Woche werden die Luftwaffen beider Länder demnach gemeinsam Übungsmanöver fliegen, in der darauffolgenden Woche würden "weitere Partnerorganisationen" eingebunden.

Zu Beginn der bilateralen Übung am Montag fliegt der israelische Luftwaffen-Chef Amikam Norkin mit einem Militärflugzeug in den deutschen Luftraum ein, wo er von drei deutschen Eurofighter-Jets empfangen und zum Fliegerhorst Nörvenich eskortiert werden wird. Vor Ort wird es eine Empfangszeremonie für die Israelis geben, die vom Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, geleitet wird. Eine solche Begrüßungszeremonie sei die "wärmste Umarmung, die man gewähren kann", sagte T.

by YASSER AL-ZAYYAT