Das israelische Militär hat seinen Großeinsatz in Dschenin im Westjordanland offiziell für beendet erklärt. "Die Soldaten haben die Region Dschenin verlassen", sagte eine Militärsprecherin am Mittwochmorgen der Nachrichtenagentur AFP. Mindestens zwölf Palästinenser und ein israelischer Soldat wurden während des zweitägigen Einsatzes getötet.
Die Armee war seit dem frühen Montag auf Anordnung der ultrarechten Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit hunderten Soldaten, Drohnen und Bulldozern gegen militante Palästinenser im Flüchtlingslager von Dschenin vorgegangen. Sie hob nach eigenen Angaben mehrere Waffenlager, Waffenproduktionsstätten sowie Kommandozentralen und Verstecke radikaler Palästinenser aus. Am Dienstagabend begann sie mit ihrem Abzug.
Als Reaktion auf den Einsatz verübte ein aus dem Westjordanland stammender Palästinenser am Dienstag einen Anschlag in Tel Aviv, bei dem den Behörden zufolge sieben Menschen verletzt wurden. Der Angreifer wurde von einem bewaffneten Passanten erschossen.
Die israelische Luftabwehr wehrte später nach eigenen Angaben einen Raketenangriff aus dem Gazastreifen auf israelisches Gebiet ab. Kurz darauf startete sie ihrerseits Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen. Palästinensischen Angaben zufolge wurde dabei eine "Militäranlage" der radikalislamischen Hamas im Norden des Palästinensergebiets getroffen.
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