Die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs hat eine wachsende Zahl von Anfeindungen in Deutschland beklagt. "Seit dem Ausbruch des Krieges im Nahen Osten verzeichnet die Islamische Gemeinschaft einen sprunghaften Anstieg islamfeindlich motivierter Straftaten in Deutschland", erklärte Milli-Görüs-Generalsekretär Ali Mete am Donnerstag in Berlin. Er forderte eine "lückenlose Aufklärung dieser Übergriffe".
Seit dem 7.Oktober habe seine Gemeinschaft "zahlreiche Übergriffe auf Musliminnen und Muslime sowie ihre Einrichtungen" registriert - unter anderem seien sechs Moscheen betroffen gewesen. Die Dunkelziffer islamfeindlich motivierter Straftaten dürfte "um ein Vielfaches höher liegen", erklärte Mete.
"Aus bisherigen Erfahrungen wissen wir, dass nur die wenigsten Betroffenen solche Delikte zur Anzeige bringen", fügte er hinzu. Hauptgrund dafür sei die mangelnde Hoffnung auf Aufklärung. Die Aufklärungsquote von islamfeindlich motivierten Straftaten sei tatsächlich "auf einem erschreckend niedrigen Niveau".
Die Islamische Gemeinschaft erneuerte daher ihren Appell an die Sicherheitsbehörden, Straftaten gegenüber Musliminnen und Muslimen sowie ihren Einrichtungen "mit der nötigen Energie aufzuklären".
Die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG) gilt als einflussreiche islamische Organisation in Deutschland. Ihr Generalsekretär Mete hatte den blutigen Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober bereits als "terroristischen Anschlag" verurteilt.
pw/bk