200204:

IS-Terrorist wollte als EM-Sicherheitsmann arbeiten! Zugriff durch die Polizei - EM wird Terrorziel!

Wie gefährdet ist unsere EM? Polizei und Staatsschutz haben möglicherweise einen Terroranschlag auf ein Public Viewing während der Fußball-Europameisterschaft vereitelt! Laut Vipflash.de-Informationen plante ein Islamist, sich als Ordner bei der UEFA zu bewerben, doch Antiterror-Fahnder konnten den Verdächtigen rechtzeitig entlarven. Hier alle Hintergründe:

Verdächtiger bewarb sich für Sicherheitsdienst bei der EM

Vergangene Woche überprüften Ermittler des NRW-Landeskriminalamtes den 23-jährigen deutsch-marokkanisch-polnischen Staatsbürger Soufian T. aus Bonn. Er hatte eine Akkreditierung für die „EURO 2024“ als Ordner und Sicherheitskraft für sogenannte „Side-Events“ außerhalb der Fußballstadien (u. a. Public Viewing, Fan-Meeting) beantragt. Bei der Überprüfung des Antrags stellten die Behörden fest, dass Soufian T. dem Staatsschutz und Verfassungsschutz als Islamist bekannt ist. Aufgrund dieser Informationen verweigerte das Polizeipräsidium Köln seine Akkreditierung für die EM. Kurz darauf entdeckten Staatsschützer, dass Soufian T. auch Akkreditierungen für die Großveranstaltungen "Rock am Ring“ und das "24-Stunden-Rennen am Nürburgring“ in Rheinland-Pfalz beantragt hatte, die ebenfalls abgelehnt wurden.

Weitere Ermittlungen ergaben, dass der Terrorverdächtige Anfang Mai ein One-Way-Ticket vom Flughafen Köln/Bonn nach Istanbul gebucht hatte.

Einschaltung des Bundeskriminalamts

Das Bundeskriminalamt wurde daraufhin eingeschaltet und nahm Ermittlungen zu den Geldflüssen und Internet-Aktivitäten des Islamisten auf. Aufgrund des wachsenden Terrorverdachts leitete der Generalbundesanwalt ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Ausland (ISPK, Islamischer Staat Provinz Khorasan) ein. Die ISPK ist für Anschlagsplanungen auf den Kölner Dom sowie den Wiener Stephansdom an Weihnachten und Silvester des vergangenen Jahres verantwortlich und verübte den verheerenden Anschlag auf eine Konzerthalle in Moskau mit über 140 Toten. Die ISPK gilt als der gefährlichste Ableger des Islamischen Staates.

Festnahme am Flughafen Köln-Bonn

Aufgrund der zahlreichen Terrorhinweise beantragte der Generalbundesanwalt einen Untersuchungshaftbefehl und Durchsuchungsbeschluss beim Bundesgerichtshof. Soufian T. wurde am Freitag mit seiner Mutter und Schwester am Flughafen Köln-Bonn festgenommen. Dabei wurden mehrere Handys sowie 2500 Euro sichergestellt. Der Terrorverdächtige schweigt zu den Vorwürfen.

Seine Mutter erklärte, dass sie angeblich eine Pilgerfahrt nach Mekka geplant hatten. Sie zeigte Tickets vor, die eine Weiterreise nach Riad in Saudi-Arabien belegten, sowie Rückflugtickets. Nach der Festnahme durchsuchten die Ermittler die Wohnung von Soufian T. und beschlagnahmten weitere Handys, Datenträger und Computer. Zudem fanden sie verdächtige Aufzeichnungen. Soufian T. wurde unter strenger Bewachung nach Karlsruhe gebracht und dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof vorgeführt.

Behörden geben vorerst Entwarnung

Die Staatsschützer gaben nach der Festnahme eine erste vorsichtige Entwarnung. Sie gehen nicht davon aus, dass momentan eine konkrete Gefahr für die EM besteht. Nach bisherigen Erkenntnissen ist Soufian T. nicht Mitglied einer aktiven ISPK-Terrorzelle. Die Ermittlungen laufen jedoch weiter und gegen den 23-Jährigen wurde Haftbefehl erlassen.