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IS-Miliz beansprucht Raketenangriffe auf Kabul für sich

Mindestens acht Tote und 31 Verletzte

Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat am Samstag die Raketenangriffe auf die afghanische Hauptstadt Kabul für sich beansprucht. "Kämpfer des Kalifats" hätten "mit 28 Katjuscha-Raketen" auf die Grüne Zone gezielt, teilte der IS am Samstag über seine Kanäle im Messenger-Dienst Telegram mit. Ziele waren demnach "das Gebäude der afghanischen Präsidentschaft, die Botschaften der Kreuzfahrerländer und die Hauptquartiere der afghanischen Streitkräfte".

Bei den Angriffen am Samstagmorgen wurden mindestens acht Menschen getötet und 31 weitere verletzt. Neben der stark gesicherten Grünen Zone wurden auch mehrere dicht besiedelte Wohngebiete im Zentrum und im Norden der Stadt getroffen.

Ein Sprecher des afghanischen Innenministeriums hatte die radikalislamischen Taliban für den Angriff verantwortlich gemacht: "Terroristen" hätten insgesamt 23 Raketen auf verschiedene Ziele in der Stadt abgefeuert. Die Taliban wiesen jegliche Verantwortung zurück und erklärten, sie feuerten "nicht blind auf öffentliche Orte".

Afghanistan kommt seit Jahren nicht zur Ruhe. In jüngster Zeit war Kabul von mehreren schweren Angriffen erschüttert worden, darunter zwei Attacken auf Bildungseinrichtungen, bei denen fast 50 Menschen getötet wurden. Jedes Mal wiesen die Taliban jede Verstrickung zurück, während die Regierung sie oder ihre Verbündeten verantwortlich machte.

US-Präsident Donald Trump will kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Amt den Abzug der US-Soldaten aus Afghanistan vorantreiben. Bis zum 15. Januar sollen weitere rund 2000 der derzeit rund 4500 US-Soldaten das Land verlassen. Kritiker warnen, ein übereilter Abzug der US-Armee werde die Extremisten in Afghanistan stärken.

by WAKIL KOHSAR