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IS-Dschihadistenmiliz reklamiert Kabul-Anschlag für sich

US-Präsident Biden will sich an die Öffentlichkeit wenden

Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat den verheerenden Anschlag nahe des Flughafens von Kabul für sich in Anspruch genommen. Wie das auf die Überwachung extremistischer Gruppen im Internet spezialisierte US-Unternehmen Site am Donnerstag mitteilte, erklärte der IS über sein Propaganda-Sprachrohr Amaq, einer seiner Kämpfer habe sich am Flughafen in die Luft gesprengt.

Der Kämpfer des regionalen IS-Ablegers Provinz Chorasan (ISKP) habe alle Sicherheitsabsperrungen überwinden und sich US-Soldaten auf "nicht mehr als fünf Meter" nähern können. Er habe dann seine Sprengstoffweste detonieren lassen. Veröffentlicht wurde auch ein Foto des Angreifers.

In der Erklärung ist nur von einem Selbstmordattentäter die Rede. Nach Angaben der US-Streitkräfte sprengten sich zwei Angreifer an zwei Orten in die Luft. Der Chef des Zentralkommandos der US-Streitkräfte, General Kenneth McKenzie, machte am Donnerstag ebenfalls den IS für die Attacke verantwortlich.

Bei dem Doppelanschlag waren nach Angaben der radikalislamischen Taliban bis zu 20 Menschen getötet worden. Nach Angaben der US-Streitkräfte starben mindestens zwölf US-Soldaten. US-Präsident Joe Biden wollte sich am Donnerstag (17.00 Uhr Ortszeit; 23.00 Uhr MESZ) in einer Ansprache im Weißen Haus an die Öffentlichkeit wenden.

by Wakil KOHSAR