Am Samstag hatte sich in Meerbusch eine lange Autoschlange gebildet. Doch dabei handelte es sich nicht etwa um ein Problem mit dem Verkehr am frühen Morgen, sondern um eine Warteschlange von Autofahrern, die sich gegen das Coronavirus impfen lassen wollten.
Schon am Samstagmorgen gegen 8 Uhr hatte sich im Meerbuscher Gewerbegebiet ein Stau gebildet, bei denen die Autofahrer in der
Robert-Bosch-Straße Stoßstange an Stoßstange standen. Dort waren nämlich direkt vor der Arztpraxis von Dr. Markus Groteguth (55) mehrere Impfstraßen aufgebaut worden. Dort sollten impfwillige Autofahrer gegen das Coronavirus geimpft werden. Für den obligatorischen “Pieks“ mussten die Impfwilligen nicht einmal aus dem Fahrzeug auszusteigen. Sie mussten nur die Seitenscheibe öffnen und dann den nackten Arm aus dem Fenster halten. Kurz darauf wurde ihnen dann vom medizinische Personal der Einmal-Impfstoff von “Johnson & Johnson“ verabreicht. Voraussetzung für die Impfung war ein Wohnort in der Nähe des Einzugsbereichs der Praxis und eine zuvor erfolgte Anmeldung auf einer Internetseite.
Dr. Groteguth, der selbst bereits mit dem Impfstoff von AstraZeneca geimpft ist, will bis zum Abend etwa 3.000 Menschen impfen. Für die Impfstraße hatte er die Erlaubnis von der Stadt Meerbusch erhalten. Danach hatte der Mediziner in nur 24 Stunden ein Team von 150 Helfern auf die Beine gestellt, die für den reibungslosen Ablauf der Impfung sorgen. “Hier kommt uns zugute, dass Meerbusch doch ein Dorf ist“, erklärt der Arzt. Durch die lokalen Kontakte zum Beispiel zu den Schützenbrüdern und anderen Ärzten scheint die Sache nun ein voller Erfolg zu werden. Von einer tollen Idee sprachen auch die geimpften Menschen, die nun in wenigen Tagen durch die Impfung einen Teil ihrer Freiheit zurückgewinnen werden.