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Irre Forderung von Laborärzte-Chef – Omikron-Infizierte sollen Covid-Patienten betreuen

Andere Länder haben die Quarantänezeit wegen Omikron verkürzt. Ab sofort dauert die Quarantäne für infizierte Personen in Großbritannien nur noch 7 Tage. In den USA brauchen Infizierte ohne Symptome nur noch 5 Tage in Isolation verbringen. Wegen der enormen Anzahl von Infektionen wird sich auch Deutschland bald mit dem Thema auseinandersetzen müssen. Denn die Maßnahme könnte dazu dienen Probleme in der kritischen Infrastruktur zu vermeiden.

Deutschland denkt über Verkürzung der Quarantäne nach

In Deutschland hatte zuletzt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bei der “Bild”-Zeitung zu Protokoll gegeben: “Natürlich müssen wir die derzeitigen Quarantäne-Regeln überprüfen.“ Und mittlerweile tendiert auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zur Verkürzung der Quarantäne-Dauer. Nach Angaben von Lauterbach sei die Situation aktuell unterschiedlich im Vergleich zu vor einer Woche. Aus diesem Grund schlug Lauterbach vor zu überlegen, was dies für die Dauer der Quarantäne und die Kontaktreduzierungen bedeute. In diesem Zusammenhang macht nun der Vorsitzende des Berufverbandes Deutscher Laborärzte, Dr. Andreas Bobrowski (65), einen ziemlich unglaublichen Vorschlag: “Es ist eine ganz andere Denke entstanden und der muss man dann Rechnung tragen und sich überlegen, ob es möglich ist, dass Omikron-Infizierte Covid-Infizierte auf einer Intensivstation betreuen können.“ Im Klartext: Der Mediziner schlägt vor, dass mit Omikron infizierte Ärzte und Pflegekräfte weiter im Dienst bleiben.

Laborärzte-Chef schlägt Arbeitsquarantäne vor

Offenbar schwebt Bobrowski eine sogenannte Arbeitsquarantäne vor: Dabei sollen Mitarbeiter zusammenarbeiten, die geimpft, infiziert, aber nicht krank sind. “Weil die Omikron-Variante so mild verläuft und so wenig Symptome hat, kann man sicherlich durchaus diese Überlegung machen, bevor das ganze System zusammenbricht“, argumentiert Bobrowski. Der Mediziner ist sicher, dass man die Lage mit Omikron dadurch in den Griff bekommen wird ohne zu riskant zu handeln. “Wir sollten nach alternativen Wegen suchen, die aber natürlich sowohl mit dem RKI als auch mit den Gesundheitsämtern abgesprochen werden sollten“, fordert Bobrowski. Dazu müsse man aber klar zwischen einer erkrankten Person und einer symptomlosen Person unterscheiden.

“Einem symptomlosen Infizierten ist ja zuzumuten, andere Infizierte zu betreuen, die vielleicht schwerer krank sind.“

Deutsche Krankenhausgesellschaft sieht Vorschlag kritisch

Gar nicht anfreunden kann sich mit diesem Vorschlag der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß. “Ein flächendeckender Einsatz von infizierten symptomlosen Mitarbeitern in der kritischen Infrastruktur ist ein zu hohes Risiko, gerade auch im Gesundheitswesen für die besonders vulnerablen Gruppen“, argumentierte Gaß bei den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Und fügt dann hinzu:

“Es wäre den Mitarbeitern auch schwer zu vermitteln, mit viel Aufwand Infektionsschutz zu betreiben, während Kollegen infektiös am Krankenbett stehen.“. Zudem sprach Haß sich dafür aus die Quarantäneregelung nur nach einer sorgfältigen Prüfung zu ändern. “Wir brauchen valide Daten über die Infektionslage und deutlich mehr Daten über Omikron, um wirklich Entscheidungen treffen zu können, ob durch ein frühzeitiges Freitesten eine Verkürzung möglich ist“, forderte Gaß deshalb.

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