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Iran schlägt Vermittlung der EU im Atomstreit mit den USA vor

Washington und Teheran uneins bei Rückkehr zu internationalem Nuklearabkommen

Der Iran hat sich für eine Vermittlung der EU im Streit um das internationale Atomabkommen ausgesprochen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell könnte eine zeitgleiche Rückkehr Washingtons und Teherans zu dem Abkommen koordinieren, sagte der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif am Montag dem Sender CNN. Borrell könnte "die Maßnahmen, die von den USA ergriffen werden müssen, und die Maßnahmen, die vom Iran ergriffen werden müssen", darlegen.

Das 2015 in Wien geschlossene Atomabkommen soll den Iran am Bau einer Atombombe hindern. 2018 hatte der damalige US-Präsident Donald Trump die von ihm als unzulänglich betrachtete Vereinbarung einseitig aufgekündigt und neue Sanktionen gegen Teheran in Kraft setzen lassen. Daraufhin zog sich auch der Iran schrittweise aus dem Abkommen zurück. Zu den übrigen Unterzeichnern zählen China, Russland, Deutschland, Frankreich und Großbritannien.

Der neue US-Präsident Joe Biden hat grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, dem Atomabkommen mit dem Iran wieder beizutreten. Allerdings sind die beiden Länder uneins, wer den ersten Schritt machen sollte. Die USA bestehen darauf, dass der Iran sich zunächst wieder an seine Verpflichtungen aus dem Abkommen hält. Teheran fordert vor einer Rückkehr hingegen die Aufhebung der US-Sanktionen und hatte vor kurzem erklärt, der Iran werde seinen Verpflichtungen erst wieder nachkommen, wenn die USA der Vereinbarung wieder beigetreten seien.

by Handout