Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hält trotz der Corona-Pandemie an seinen Plänen für die Olympischen Sommerspiele in Tokio fest. "Wir haben derzeit überhaupt keinen Grund daran zu glauben, dass die Olympischen Spiele in Tokio am 23. Juli nicht eröffnet werden", sagte der deutsche IOC-Präsident Thomas Bach am Donnerstag der Nachrichtenagentur Kyodo News. Es gebe keinen "Plan B". Das IOC setze sich entschlossen dafür ein, "dass die Spiele sicher und erfolgreich sind."
Wegen der Corona-Pandemie waren die Sommerspiele im vergangenen März um ein Jahr verschoben worden. Angesichts der weltweit steigenden Infektionszahlen wuchsen zuletzt aber die Zweifel an einer Austragung der Tokio-Spiele in diesem Sommer.
Umfragen zufolge plädieren rund 80 Prozent der Japaner für eine erneute Verschiebung oder Absage des Großereignisses. Die Regierung befürwortet aber eine Austragung der Spiele, die nach Ansicht von Japans Regierungschef Yoshihide Suga "als Beweis für den Sieg der Menschheit über das Virus" dienen können.
Auch der Chef des japanischen Organisationskomitees, Toshiro Muto, will von den Plänen nicht abrücken. Ungeklärt ist nach seinen Angaben jedoch die Frage, ob und in welcher Form Zuschauer zugelassen werden können. IOC-Präsident Bach betonte am Donnerstag, dass die Sicherheit oberste Priorität habe und dass die Organisatoren bereit sein müssten, "flexibel" zu sein und "Opfer zu bringen".
In Tokio und anderen Teilen des Landes gilt wegen der Corona-Pandemie derzeit ein Ausnahmezustand. Mit etwa 4700 Corona-Toten verzeichnete Japan bislang eine vergleichsweise niedrige Opferzahl. Ärzte warnen aber vor einer Überlastung der Krankenhäuser in den besonders schwer betroffenen Regionen.
by KAZUHIRO NOGI