Ganz Deutschland arbeitet auf einen Inzidenwert von 35 hin. Sobald dieser erst einmal erreicht ist, sollen in Deutschland dann auch wieder die Geschäfte öffen und langsam Lockerungen vorgenommen werden. Doch einige Landkreise liegen bereits deutlich unter dieser Grenze und könnten eigentlich den Lockdown beenden.
Während einige wenige Landkreise in Deutschland noch immer Probleme mit den Infektionszahlen haben, ist dies in anderen Kreisen schon längst kein Problem mehr. In zehn Landkreisen sind die Fallzahlen besonders niedrieg. Einer davon ist sogar bereits fast coronafrei. Auf Platz 10 der Liste befindet sich zum Beispiel Kempten. Dort ist der Inzidenzwert bereits auf 20,2 gesunken. Wegen der niedrigen Inzidenwerte plädieren die Menschen dort bereits jetzt für eine Wiedereröffnung von Frisörsalons, Gaststätten und Einzelhandel.
Auf Platz 9 befindet sich der Landkreis Kusel in Rheinland-Pfalz, wo der Inzidenzwert aktuell bei 19,9 liegt. Kurioserweise liegen rund um Kusel mit den Landkreise Birkenfeld und Neunkirchen Gebiete, wo die Anzahl der Neuinfektion deutlich höher ist. Auf Platz 8 liegt Rotenburg (Wümme) in Niedersachsen, wo man sich trotz eines niedrigen Inzidenzwerts ebenfalls weiter gedulden muss. Zuletzt wurden hier allerdings auch Fälle der britischen und der südafrikanischen Coronavirus-Mutante entdeckt.
Auf dem siebten Platz liegt zur Zeit der Landkreis Lüchow-Dannenberg mit einem aktuelle 7-Tage-Schnitt von 18,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Und das obwohl der Landkreis im Osten an den Brandenburger Landkreis Prignitz angrenzt, wo die Fallzahlen sogar noch bei über 200 liegen. Auch deshalb achten die Behörden darauf, dass die Bewohner nicht übermütig werden. Am Wochenende beendete die Polizei eine Party mit acht Personen. Der bayrische Landkreis Neuburg-Schrobenhausen weist eine Inzidenz von 17,5 auf und liegt damit auf Platz 6. Gemeinsam mit den umliegenden Kreisen bildet er eines der größten Gebiete Deutschlands wo die Fallzahlen schon deutlich unter 50, größtenteils sogar bereits unter 35 liegen. Auf Platz 5 liegt der
schleswig-holsteinische Landkreis Dithmarschen an der Nordsee. Dort zeichnet sich eine relativ entspannte Situation ab. Allerdings gibt es auch dort noch Ausreisser nach oben, wie die Inzidenwerte von Nordfriesland und Schleswig-Flensburg zeigen. Dort liegen die Inzidenzen bei 90,4 und 74,1. Der vermeintlich Grund ist, dass diese
Nachbarkreise an Dänemark angrenzen, wo es zahlreiche Fälle der britischen Corona-Mutante geben soll. Auf Platz 4 liegt die Stadt Münster mit einem Inzidenzwert von 15,9. Dort hat man während der gesamten Pandemie sehr gute Arbeit geleistet. Noch nie hat der Inzidenzwert während der Pandemie dort den Grenzwert von 50 überschritten.
Und das sind nun die Landkreise mit den niedrigsten Inzidenzwerten in ganz Deutschland. Auf Platz 3 liegt die Stadt Plön in Norddeutschland mit einem Inzidenzwert von 15,5. Auch hier könnte es eigentlich schon längst Lockerungen geben. Doch auch hier muss man sich noch mindestens bis zum Ende des Lockdowns am 7. März gedulden, bis die Maßnahmen gelockert werden. Auf dem zweiten Platz liegt die kreisfreie Stadt Zweibrücken wo der Inzidenwert gerade einmal 8,5 beträgt. Rund um Zweibrücken sind die Infektionszahlen ebenfalls niedrig. Doch die Stadt befindet sich auch nur wenige Kilometer von der französischen Grenze entfernt, wo die Ansteckugszahlen deutlich höher liegen. Trotz dieser Zahlen will
Oberbürgermeister Marold Wosnitza trotz der sehr niedrigen Zahlen vorerst weiter am Lockdown festhalten und die zukünftige Entwicklung abwarten. Spitzenreiter der Liste ist Schweinfurt. Dort liegt die Inzidenz bei gerade einmal 3,7. Eigentlich erstaunlich, denn noch im Oktober lag der Inzidenzwert dort bei 250 und die Stadt war einer der Corona-Hotspots Deutschlands. Nun jedoch weist die Stadt den niedrigsten Wert in ganz Deutschland auf. Besondere Maßnahmen hatte die Stadt nicht eingeführt. Zur Belohnung wurde nun die nächtliche Ausgangssperre wieder aufgehoben. Der Schweinfurter Oberbürgermeister Sebastian Remelé hatte sich kürzlich bei seinen Mitbürgern für deren Disziplin bedankt.