Wenn Deutsche ins Restaurant gehen, geben sie in knapp 80 Prozent der Fälle ein Trinkgeld. Damit liegen sie laut einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Marktforschungsunternehmens YouGov im internationalen Vergleich auf Platz eins. Dicht gefolgt von den USA, wo 77 Prozent für den Service draufzahlen. In Dänemark hingegen gibt nur jeder Vierte Trinkgeld.
"Trotz der unterschiedlichen Trinkgeld-Kulturen in den einzelnen Ländern ist der Hauptgrund, warum die Menschen Trinkgeld geben, derselbe: Sie belohnen damit guten Service", erklärt YouGov. In den USA gibt rund ein Viertel Trinkgeld, weil es glaubt, dass das Personal nicht so gut bezahlt wird. In den nordischen Ländern ist dieser Wert mit unter zehn Prozent am niedrigsten. Dafür verspürt jeder fünfte Schwede einen sozialen Druck, Trinkgeld geben zu müssen.
Kellner und Kellnerinnen profitierten im Vergleich mit anderen Service-Dienstleistern am ehesten vom Trinkgeld, erklärt YouGov. Deutsche und US-Kunden zahlen zu rund zwei Dritteln aber auch beim Friseur drauf. In Frankreich ist das weniger (24 Prozent) und Dänemark nicht üblich (zwei Prozent). Am wenigsten Trinkgeld erhalten demnach Automechaniker. Nur jeder fünfte Deutsche zahlt hier mehr als auf der Rechnung steht.
Im Vergleich zu den USA sind die Europäer etwas geiziger beim Trinkgeld. Zwei von dreien geben in den USA üblicherweise mehr als zehn Prozent. In den europäischen Ländern sind es zwischen fünf und zehn Prozent, nur wenige geben auch mal etwas mehr.
Für die Studie befragte YouGov über 2000 Menschen in Deutschland und mehr als 8000 Menschen in anderen europäischen Ländern und den USA. Die Ergebnisse sind demnach repräsentativ.
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