Nicht Corona, ein anderes Virus zwingt die Krankenhäuser in die Knie und bedroht aktuell unsere Kinder! In vielen Kliniken in Deutschland gibt es Probleme mit der verfügbaren Anzahl von Intensivbetten für Kleinkinder. Immer häufiger werden Eltern in Krankenhäusern ihrer Umgebung abgewiesen und müssen ihre Kinder in weiter entfernten Kliniken behandeln lassen. Schuld daran ist die weite Verbreitung des RV-Virus, das schwere Erkrankungen der Atemwege bei Kleinkindern auslöst. So ist die Lage in Deutschland aktuell:
Das RV-Virus ist für die meisten Patienten ungefährlich, kann jedoch bei Kleinkinder zu schweren Verläufen führen. Eine Erkrankung tritt meist in der Zeit zwischen November und April auf. Dabei leiden die Patienten unter den typischen Symptome einer Erkältung wie Husten, Schnupfen und Fieber. In einzelnen Fällen kann das Virus aber auch Lungenentzündungen hervorrufen. Besonders bei kleinen Kindern kann das Virus zu lebensgefährlichen Verläufen führen. Aktuell gibt es bereits viele Fälle, weil ein Großteil der Kinder in den letzten Jahren wegen der Schutzmaßnahmen im Zusammenhang mit Corona überhaupt nicht mit diesem Virus in Kontakt gekommen ist. Da die Maßnahmen in diesem Jahr bedeutend lockerer sind, sind die Experten von der starken Infektionswelle nun wenig überrascht. Ärzte berichten in vielen Städten, dass in den Krankenhäusern jeden Tag zwischen 20 und 25 Kinder mit schweren Verläufen aufgenommen werden müssen.
In der Umgebung von Hannover ist die Situation besonders kritisch. Viele Krankenhäuser in Niedersachsen haben keine freien Betten mehr für die schwerkranken Kinder und müssen ihre Patienten nun bereits in andere Bundesländer weitervermitteln. In vielen Kliniken überlegt man nun, eine Taskforce einzuberufen, um die kranken Kinder so schnell wie möglich in anderen Kliniken unterzubringen. Auch die Ärzte in ganz Deutschland melden volle Praxen hinsichtlich Kindern, die mit Atemwegsproblemen zu kämpfen haben. Ein Kinderarzt aus Hannover erklärt, dass er gemeinsam mit einem Kollegen in seiner Praxis zwischen 90 und 110 Kinder und Jugendliche am Tag betreut. Schuld an der aktuellen Situation sei auch die Reduktion der Anzahl pädiatrischer Betten. In vielen Krankenhäusern mangelt es zudem an ausgebildeten Pflegekräften, um die Kinder zu betreuen. Auch durch diesen Personalmangel wird die Anzahl der Kinderbetten weiter gesenkt. Nach Angaben der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) seien aktuell in ganz Deutschland nur noch 730 Intensivbetten für Kinder verfügbar.